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DOI: 10.1055/s-0030-1262004
Amplifikation des Mouse double minute 2 homolog (MDM2)-Onkogens als unabhängiger prognostischer Marker beim nodalnegativen/östrogenrezeptorpositiven Mammakarzinom
Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung von Häufigkeit und Prognoserelevanz der MDM2-Amplifikation bei nodalnegativen/östrogenrezeptorpositiven Mammakarzinomen mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH).
Material und Methoden: Für die Analyse standen 2197 Mammakarzinome im Format eines gut charakterisierten „tissue microarrays“ zur Verfügung (Ruiz et al, Int J Cancer, 2006). Die FISH-Analytik ist mit einer kommerziell erhältlichen MDM2-Sonde der Firma Vysis Inc. durchgeführt worden. Tumoren mit einem MDM2/Zentromer 12 Verhältnis von ≥2,0 wurden als amplifiziert gewertet. Zur Überlebenszeitanalyse kam das Cox-Regressionsmodell zur Anwendung (Abkürzungen: HR – hazard ratio, CI – Konfidenzintervall).
Ergebnisse: 572 Tumorproben unseres Brustkrebsarrays waren positiv für Östrogenrezeptoren, nodalnegativ und auswertbar für MDM2 in der FISH-Analyse. In 40 (7%) Mammakarzinomen konnten Amplifikationen des MDM2-Onkogens nachgewiesen werden. Mammakarzinome mit MDM2 Amplifikation waren gehäuft im pT3/pT4 Stadium (p=0,011). Keine Zusammenhänge ergaben sich zum Tumorgrading (p=0,2) oder zum Patientenalter (p=0,11). Tumorgrading und MDM2-Amplifikationen waren im univariaten Cox-Regressionsmodell signifikant mit dem Gesamtüberleben korreliert. Die HR für das Tumorgrading war 2,3 (G3 vs. G1/G2, CI 95%, 1,50–3,53, p=00013) und 2,05 (G3 vs. G1/2, CI 95%, 1,06–3,97, p=0,033) für MDM2-amplifizierte Tumoren. Patientenalter und Tumorgröße zeigten keine Assoziation zum Gesamtüberleben in der univariaten Analyse (p=0,15 bzw. p=0,11). Alle vier Parameter wurden im multivariaten Cox-Regressionsmodell analysiert. Sowohl Tumorgrading als auch MDM2_Amplifikationen erwiesen sich als unabhängige Risikofaktoren für das Gesamtüberleben. Die HR für das Tumorgrading war 2,34 (CI 95%, 1,51–64, p=0,00013) und für MDM2-amplifizierte Tumoren 2,01 (CI 95%, 1,04–3,92, p=0,039).
Zusammenfassung: Die MDM2-Amplifikation ist ein unabhängiger negativer Risikofaktor in Frühstadien des östrogenrezeptorpositiven Mammakarzinoms.