Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A1
DOI: 10.1055/s-0030-1261973

Onkoplastische Operationstechniken bei brusterhaltender Therapie

A Abdallah 1
  • 1Evangelische Kliniken Gelsenkirchen, Senologie, Gelsenkirchen, Deutschland

Die brusterhaltende Therapie hat sich als Alternative zur Mastektomie weitgehend etabliert. In Fällen von ungünstiger relativer Tumorgröße oder ungünstiger Tumor-Topik kann eine onkologisch sichere Ekzision das kosmetische Ergebnis stark beeinträchtigen. Um diese Probleme operativ zu lösen wurden die onkoplastischen Techniken entwickelt.

Die Onkoplastik hat in den letzten Jahren breite Akzeptanz gefunden und besteht aus 4 Komponenten: die Benutzung onkologischer Techniken für die Tumorentfernung, die partielle Rekonstruktion für die Korrektur kleiner Defekte, die sofortige Rekonstruktion für größere Defekte mittels Techniken der plastischen Chirurgie und die Herstellung der Symmetrie im Hinblick auf die gesunde Brust.

Die Techniken werden in lokale Techniken der Volumenverlagerung (Displacement Lappen) und in die Volumen- oder/und Hautersatztechniken (Replacement Lappen) unterteilt. Zu den Displacement Lappen gehören die Lokale Schwenklappen, die Tumoradaptierte Reduktionsplastik, die Segmentresektion/Quadrantenresektion mit Round Block Technik, die Zentrale Quadrantektomie und die Segmentresektion mit Lifting. Die Latissimusplastik gehört den Replacement Lappen an.

Die Kombination von onkologischen und plastischen Operationstechniken (onkoplastische Chirurgie) ermöglicht dem Brustchirurgen die Durchführung von großräumigen Exzisionen mit konsekutiver guter onkologischer Sicherheit und günstigem kosmetischen Ergebnis. Die Onkoplastik kann eine entscheidende Rolle in der Erweiterung der Indikation der brusterhaltenden Therapie beim Mammakarzinom spielen und trägt zur Vermeidung der Zahl unnötiger Mastektomien bei, wenn grundsätzlich eine Indikation zur Bestrahlung besteht.