Klin Padiatr 2010; 222 - Pflege_PO_7
DOI: 10.1055/s-0030-1261654

Kreißsaal – der optimale Start ins Leben

A Wetzel 1, Y Hiller 1, B Seipolt 1, R Bergert 1, M Rüdiger 1
  • 1Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Kinderklinik, Dresden

Hintergrund: Viele neue Therapien haben in den letzten Jahren das Überleben extremer Frühgeborener möglich gemacht. Heute spielt insbesondere die Vermeidung von Langzeitschäden eine wichtige Rolle. Von herausragender Bedeutung sind dabei insbesondere die ersten Minuten im Kreißsaal. Fragestellung: Wie kann die Erstversorgung von extremen Frühgeborenen im Kreißsaal optimal gestaltet werden? Methodik: Es wurde eine kritische Analyse der Maßnahmen während der ersten Lebensstunden für den Zeitraum 2007–08 durchgeführt und die Erstversorgung entsprechend verändert. Im Jahr 2009 wurde geprüft, ob die Etablierung dieser neuen Interventionen zu einer Verbesserung der Problemfelder führt. Untersucht wurden die Daten für alle Frühgeborenen <33. SSW. Ergebnisse: Durch das veränderte postnatale Management (Stressvermeidung, Schutz vor Wärmeverlust, konsequenter Einsatz von postnatalem CPAP etc.) konnten zu niedrige Aufnahmetemperaturen vermieden werden. Außerdem führten die Veränderungen zu einer Reduktion der Beatmungshäufigkeit. Damit verbunden war eine Reduktion der Häufigkeit einer Katecholamintherapie oder Sedierung. Letztlich fanden sich weniger Hirnblutungen und eine verkürzte Liegezeit. Diskussion: Auch wenn nicht alle Ergebnisse allein durch das veränderte Vorgehen im Kreißsaal erklärt werden, sind die ersten Lebensminuten im Kreißsaal für den weiteren Verlauf extremer Frühgeborener von Bedeutung. Aus diesem Grund sollten alle Maßnahmen im Kreißsaal immer kritisch hinterfragt werden, um eventuell eine weitere Optimierung zu erreichen.