Klin Padiatr 2010; 222 - Pflege_PO_4
DOI: 10.1055/s-0030-1261651

Verbesserung des Angebots psychosozialer Versorgung der Eltern frühgeborener oder kanker neugeborener Kinder während des Klinikaufenthalts

A Steinhardt 1, N Zöllner 1, J Reichert 1, M Rüdiger 1
  • 1Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Kinderklinik, Dresden

Hintergrund: Neben optimaler medizinischer Versorgung frühgeborener Kinder und individualisierter, beziehungsorientierter Pflege hat sich die psychosoziale Unterstützung der Eltern als für die Entwicklung der Kinder bedeutsam erwiesen (Als, 2006). Eine optimale psychosoziale Versorgung der Eltern während des Klinikaufenthalts und eine angepasste nachstationäre sozialmedizinische Familienbegleitung rücken zwar in den Fokus, allerdings lassen sich Informations- und Unterstützungsbedürfnisse der Eltern oft nur schwer beurteilen. Eine besondere Bedeutung kommt der Unterstützung von Familien mit erhöhtem Risikostatus zu (Fowlie, McHaffie, BMJ 2004;1336–8). Integrative psychosoziale Versorgungsprogramme wurden auf ihre Effektivität hin überprüft (Panagl, Kohlhauser, Pollak, Z Geburtshilfe Neonatol 2005;209: 14–21); weitgehend offen ist jedoch die Frage, ob vorgehaltene Angebote tatsächlich optimal auf elterliche Bedürfnisse nach psychosozialer Versorgung adaptiert sind (Cleveland, JOGNN 2008;37:666–91). Fragestellung: Bestehen präpartal Unterschiede zwischen den Eltern in ihren Erfahrungen sozial-emotionaler Unterstützung, und wenn ja, korrespondiert damit der Umfang psychosozialer Versorgung während des Klinikaufenthalts?

Methodik: In der prä-post Studie wird der Umfang psychosozialer Versorgung von Eltern frühgeborener Kinder während des Klinikaufenthalts ihres Kindes vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen sozial-emotionaler Unterstützung erfasst. Einschlusskriterien: Eltern von FG mit Gestationsalter unter 37 SSW. Ausschlusskriterien: infauste Prognose (FG), fehlende Deutschkenntnisse oder Psychopathologie der Kindeseltern. Die folgenden Daten werden erhoben: (A) T1: innerhalb der ersten Woche nach stationärer Aufnahme Erhebung der Merkmale der FG und sozialer Merkmale der KE; Erhebung präpartaler Erfahrungen sozial-emotionaler Unterstützung mittels Fragebogen. (B) T2: 15 Tage nach T1; Erhebung des psychosozialen Versorgungsaufwandes.

Ergebnisse: Es handelt sich um eine laufende Studie im Erhebungszeitraum 03–06/2010, deren Ergebnisse auszuwerten sind. Diskussion: Die Studienergebnisse dienen der weiteren formalen und inhaltlichen Qualifizierung des Angebots psychosozialer Versorgung der Eltern frühgeborener oder kranker neugeborener Kindes während des Klinikaufenthalts und insbesondere der Adaptation des Angebots an elterliches Inanspruchnahmeverhalten. Die psychosoziale Elternbetreuung wird am Universitätsklinikum Dresden durch den BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ und den Deutsche Kinderhilfe e.V. finanziert.