Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_PO_161
DOI: 10.1055/s-0030-1261628

HELIOX Ventilation: eine Option bei schwerer Bronchospastik nach tracheobronchialer Chirurgie

M Kumpf 1, M Girisch 1, M Hofbeck 1, J Seidenberg 2, G Ziemer 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Universitätsklinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Tübingen
  • 2Elisabeth Kinderkrankenhaus, Oldenburg

Einleitung- Wir berichten über das erfolgreiche Weaning von ECMO über mechanische Ventilation mit HELIOX bei einem 4 Monate alten Säuglings mit schwerer bronchialer Spastik nach operativer Korrektur eines pulmonary sling. Methode - HELIOX, ein niedermolekulares Gasgemisch (20% 02/80%He), dessen physikalische Eigenschaften ein laminares Flussprofil bei tracheobronchialen Einengungen erhält, dadurch Atemwegswiderstand und Atemarbeit senkt und den Gasaustausch erleichtert. Heliox kann bei invasiver und noninvasiver Ventilation eingesetzt werden. Resultate -Nach operativer Korrektur entwickelte sich eine schwerste tracheobronchiale Obstruktion (Bronchospasmus und residuelle rechtsseitige bronchiale Enge) mit konsekutiver respiratorischer Azidose (pCO2 140mmHg, pH6,81) trotz Analogsedierung, Relaxierung und HFOV. Vv-ECMO ab dem 3. POT normalisierte zwar die Blutgase, die bronchiale Obstruktion persistierte trotz maximaler broncholytischer Therapie. Das Weaning von ECMO gelang am 10. POT, 20 Stunden nach dem Einsatz von HELIOX (Westphalen AG). Nach endotrachealer mechanischer Ventilation (Servo i, Maquet) mit Heliox über 16 Tage und weiteren 8 Tagen mit O2/Druckluftgemisch folgten 14 Tage binasales CPAP. Entlassung am 39. POT. Schlussfolgerung– Heliox ist eine Option bei der Beatmung und Weaning bei schwerer Bronchospastik nach operativen Atemwegseingriffen. Heliox kann bei Säuglingen den Atemwegswiderstand, die Atemarbeit und den Gasaustausch perioperativ günstig beeinflussen. Der frühzeitigere Einsatz von Heliox in der Beatmung hätte in dem vorgestellten Fall gar den Einsatz von ECMO erübrigt, war aber in der Weaningphase lebensrettend.