Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_PO_77
DOI: 10.1055/s-0030-1261545

Frühgeborenes der 25+5 SSW mit extremer intrauteriner Wachstumsretardierung; GG 254g; ein Fallbericht

A Uebler 1, K Fritsche 1, G Rupprath 1
  • 1Kinderklinik, Westpfalz-Klinikum GmbH, Kaiserslautern

Anamnese: Mutter 32-jährige 2. Gravida, 2. Para, Gestationsdiabetes, Adipositas, Hypertonus, Plazentainsuffizienz. Primäre Sectio bei hochpathologischem Dopplerfluss in der 25+5 SSW; intrauterines Schätzgewicht: ca. 310g. Verlauf: Während der Erstversorgung vital, geschrien. Unproblematische primäre Intubation in der 5. Lebensminute bei Bradykardie unter Beutelbeatmung. APGAR 6– Intubation; NapH 7,35. Im weiteren Verlauf initial unproblematische Beatmungssituation bei einer ebenso stabilen Blutdrucksituation. Es erfolgte eine Surfactantgabe bei einem radiologisch nachgewiesenem Atemnotsyndrom 3. Grades. Bei einem persistierendem Ductus arteriosus erfolgte ein medikamentöser Verschlussversuch mit Ibuprofen und Indomethacin. Das Kind zeigte eine gute Nahrungsverträglichkeit; Entwicklung von Hyperglycämien und einer Frühgeborenenanämie. Am 14. Lebenstag erfolgte eine Umintubation von 2,0 auf 2,5er Tubus bei einer beatmungsrelevanter Leckage. Dabei kam es zur Entstehung eines Mediastinalemphysems mit dem Verdacht auf eine Verbindung zum Bauchraum bei einem radiologischem Nachweis freier intraabdomineller Luft. Zudem entwickelte das Kind eine ausgeprägte Cholestasesymptomatik. Im weiteren Verlauf kam es zu einer progredienten Niereninsuffizienz und einer ausgeprägten Bronchopulmonalen Dysplasie unter einer durchgeführten HFO-Beatmung. Außerdem kam es zu einer Wiedereröffnung des Ductus arteriosus.

Das Kind verstarb am 28. Lebenstag an den Folgen eines terminalen Nierenversagens.

Fazit: Trotz extremster Mangelgeburtlichkeit präsentierte sich ein sehr vitales Kind, das sich auch bei dem sehr niedrigem Geburtsgewicht komplikationslos erstversorgen ließ.