Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_PO_45
DOI: 10.1055/s-0030-1261507

Frühgeborenes der 26+3 SSW mit ausgeprägter neonataler Hämangiomatose, ein Fallbericht

M Gurevich 1, K Fritsche 1, G Rupprath 1
  • 1Kinderklinik, Westpfalz-Klinikum GmbH, Kaiserslautern

Anamnese: Mutter 24-jährige II. Gravida, I. Para, stationäre Aufnahme bei akuten Unterbauchschmerzen und vollständiger Muttermundseröffnung. Notsectio aufgrund fetaler Bradykardien in der 26+3 SSW. Aufnahmestatus: rosiges Kolorit, massive Hämatome an Gesäß und unteren Extremitäten, keine weiteren Hautveränderungen, Herzaktion regelrecht, Lungen unter maschineller Beatmung seitengleich belüftet. Kein Hinweis auf äußere Fehlbildung. Verlauf: maschinelle Beatmung über die ersten 5 Tage bei einem ANS IV °. Entwicklung der Bronchopulmonalen Dysplasie, sowie ein ausgeprägtes Apnoe-Bradykardie-Syndrom mit Dopram- und anschließend Coffeincitrattherapie. In den ersten Lebenswochen Entwicklung einzelner Hämangiome. Zunahme der Hämangiome und beginnende Dissiminierung des Befundes. Sonografisch Ausschluss einer viszeralen Beteilung. Therapiebeginn mit Propanolol-Saft mit einer Initialdosis von 1mg/kg. Bei guter Verträglichkeit Steigerung auf 2mg/kg. Darunter vereinzelte Bradykardien, Fortführung der Coffeincitrattherapie. Die Verlaufskontrolle zeigte schon nach einer Woche eine deutliche Befundbesserung. Im weiterem Verlauf traten keine neuen Hämangiome mehr auf, es kam zur Rückbildung der vorbestehenden. Fazit: Eine versuchsweise durchgeführte Propanolol-Therapie bei einem Frühgeborenem der 26+3 SSW erbrachte einen deutlichen klinischen Erfolg bei multipler neonatalen Hämangiomatose.