Klin Padiatr 2010; 222 - DGPI_PO_38
DOI: 10.1055/s-0030-1261454

Saisonale Schwankungen der RSV- Virus Infektionen in Österreich: eine 16-Jahresanalyse

C Sommer 1, S Kurath 2, W Müller 1, B Resch 1
  • 1Universitätklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Neonatologie, Graz, Österreich
  • 2Medizinische Universität, Research Unit for Neonatal Infectious Diseases and Epidemiology, Graz, Österreich

Fragestellung: Eine Analyse der jährlichen saisonalen Schwankungen von RSV- Virus Infektionen in Österreich über einen Zeitraum von 16 Jahren. Methoden: Die Daten wurden einer lokalen Datenbank (1994–2002) und einem nationalen elektronischen epidemiologischen Monitorsystem („RSV- Hotline“) (2002–2009) entnommen und entsprechend den jährlichen Schwankungen in Bezug auf Beginn, Dauer, Gipfel und Ende der RSV- Saisonen analysiert. Als „Hochsaisonen“ wurden die Monate von November bis April definiert und in eine „Frühsaison“ mit Gipfel zwischen November und Januar und „Spätsaison“ mit Gipfel zwischen Februar und April unterteilt. Ergebnisse: In den letzten 16 Jahren wurden insgesamt 1579 Kinder, davon 1144 national und 435 regional, aufgrund einer RSV- Infektion stationär behandelt. Im Studienzeitraum war der durchschnittliche Gipfel der RSV- Infektionen im März, durchschnittlicher Beginn Mitte- Oktober und durchschnittliches Ende im Mai. Die durchschnittliche Dauer betrug 8 Monate und variierte zwischen 5 und 12 Monaten. Zu 23% (40/180 Monate) traten die RSV- Infektionen außerhalb der „Hochsaison“ zwischen Mai und September auf. Wir verzeichneten 4 „Frühsaisonen“ und 12 „Spätsaisonen“. Sechs Saisonen waren zwei-gipfelig und drei Saisonen durchgehend. Weiters konnten zyklische Schwankungen zwischen stärkeren und schwächeren Saisonen beobachtet werden. Schlussfolgerung: Im Studienzeitraum war der durchschnittliche Gipfel der RSV- Infektionen im März. Drei Saisonen verzeichneten eine übers gesamte Jahr durchlaufende RSV- Aktivität. Fast ein Viertel der Infektionen wurde außerhalb der „Hochsaisonen“ zwischen Mai und Oktober registriert. Diese Daten sind im klinischen Bereich vor allem bedeutsam in Bezug auf die Richtlinien der Palivizumab (Synagis®) Prophylaxe.