Klin Padiatr 2010; 222 - DGPI_PO_36
DOI: 10.1055/s-0030-1261452

Signifikanter Rückgang der stationären Rotavirus-Gastroenteritis-Fälle nach Einführung der Rotavirus-Impfung

M Zlamy 1, S Kofler 1, LB Zimmerhackl 1, M Prelog 1
  • 1Department für Pädiatrie, Innsbruck, Österreich

Hintergrund: Seit 2008 ist in Österreich die Rotavirus Impfung Teil des kostenlosen Impfprogrammes. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, die Auswirkung der Einführung der Impfung auf die stationären Rotavirus-Gastroenteritis-Fälle zu untersuchen. Methode: Von 2002–2009 wurden die Daten aller stationär behandelten Rotavirus-erkrankten Patienten am Department für Pädiatrie zwischen 0 und 19 Jahren gesammelt. Der Rotavirus-Nachweis erfolgte mittels Antigen-Nachweis im Stuhl.

Resultate: 1533 Patienten (mittleres Alter 28±35 Monate; Altersmedian 18 Monate, Alter zwischen 3 Tage –229 Monate) wurden wegen einer Rotavirus-Gastroenteritis stationär behandelt. Am häufigsten erkrankten 1–5 jährige Kinder (17 Neugeborene, 488 Säuglinge, 881 Kinder zwischen 1–5 Jahren, 105 Kinder zwischen 5–10 Jahren und 42 Kinder über 10 Jahre). Vier Patienten (0,3%) verstarben im Rahmen einer Rotavirusinfektion in den Jahren 2003–2005. Die Anzahl der Erkrankungen sank nach Einführung der Impfung von durchschnittlich 233 stationären Fällen pro Jahr (2002–2007) auf 67 (2008–2009) (p<0,001). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie weist darauf hin, dass möglicherweise die Aufnahme der Rotavirus-Schluckimpfung in das Impfprogramm zu einer signifikanten Reduktion der stationären Erkrankungsfälle geführt hat.