Klin Padiatr 2010; 222 - DGPI_PO_35
DOI: 10.1055/s-0030-1261451

Entwicklung von Neurointensivmonitoring an einer pädiatrischen Intensivstation in den letzten 10 Jahren

S Rödl 1, T Rehak 1, I Marschitz 2, G Zobel 1
  • 1Pädiatrische Intensivstation, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • 2Sonderauftrag (SA) für Neonatologie, Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde; Paracelsus medizinische Privatuniversität, Salzburg, Österreich

Ziel: Präsentation der Verbesserungen der Neurointensivpflege durch kontinuierliche nichtinvasive Methoden und deren kombinierte Anwendung. Patienten: 20 Patienten mit Aufnahme an der Pädiatrischen Intensivstation, GCS <8, Diagnose einer Encephalitis, hypoxische ZNS Schädigung oder Multiorganversagen und Messung von mindestens 2 der folgenden Untersuchungen mit Nachweis einer ZNS Schädigung. Methoden: punktuell: EEG, CT-ZNS, MR-ZNS, transkranielle Dopplersonografie, kontinuierlich: ICP Messung, Oxymetrie der V. jug. Interna, NIRS, CFM.

Labor: Isoenzyme LDH, CK, Neuron-spezifische Enolase (NSE) and Protein S100 beta.

Ergebnis und Diskussion: Das nichtinvasive Neurointensivmonitoring bestand vor 10–15 Jahren vorwiegend aus punktuellen Untersuchungen, die maximal 1–2 mal pro Tag oder seltener durchgeführt wurden. Als invasive kontinuierlich Überwachung stand nur die Hirndruckmessung zur Verfügung. Aufgrund der Invasivität und fehlender Möglichkeit einer Nacheichung war ihr Einsatz an unserer Station eingeschränkt. Die transkranielle Dopplersonografie zeigte zwar die ZNS Perfusion an, war aber nur punktuell möglich. MR und CT waren in der Frühphase der Erkrankung durch den Transport des Patienten eine zusätzliche Belastung. Durch das Einführen von kontinuierlichem und nichtinvasivem Monitoring, wie NIRS und CFM, wurde die Überwachung verbessert, so dass Sedoanalgesie und Relaxierung sowie kardiozirkulatorische Therapie für die ZNS Funktion besser optimiert werden können. Die ZNS Laborüberwachung zeigt einen Zelluntergang im ZNS spezifisch an. Schlussfolgerungen: Durch die Einführung von 2 kontinuierlichen nichtinvasiven Überwachungen konnte die Überwachung und Thererapieoptimierung bei unseren Patienten deutlich verbessert werden.