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DOI: 10.1055/s-0030-1261373
Kinderpsychiatrische Befunde bei heranwachsenden Frühgeborenen
Trotz aller neonatologischer Fortschritte stellen Frühgeborene eine Risikogruppe für körperliche Behinderungen, kognitive Defizite, Teilleistungs- und psychische Störungen dar. Nach einer allgemeinen Einführung zur Prävalenz, Klassifikation und Ätiologie von psychischen Störungen werden zwei exemplarische Kasuistiken von ehemaligen Frühgeborenen dargestellt. Das Hauptziel dieses Vortrags ist es, neue, überwiegend epidemiologische (d.h. repräsentative) Studien zur Entwicklung von Frühgeborenen zu referieren. Ehemalige Frühgeborene tragen langfristig ein erhöhtes Risiko für eine Intelligenzminderung, Teilleistungs- und psychische Störungen, die überproportional mit Schulleistungsproblemen assoziiert sind. Obwohl externalisierende Störungen dominieren, sind auch internalisierende Störungen gehäuft. Schwere psychische Störungen sind auch im Erwachsenenalter häufiger. Die Rate von Auffälligkeiten korreliert zwar negativ mit Geburtsgewicht, doch selbst „reifere“ Frühgeborene mit einem Gestationsalter von 34 bis 36 Wochen sind gefährdet. Eine besondere Risikogruppe scheinen SGA-Kinder zu sein. Bei der Vielzahl von möglichen Problemen und Störungen bietet die Kinder- und Jugendpsychiatrie diagnostische und therapeutische Expertise für Kinder mit Auffälligkeiten und für ihre Eltern.