Klin Padiatr 2010; 222 - HV_58
DOI: 10.1055/s-0030-1261372

CPAP Therapie vs. Maschinelle Beatmung – Pro maschinelle Beatmung

B Urlesberger 1
  • 1Klinische Abteilung für Neonatologie, Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Die konventionelle mechanische Beatmung (CMV) kommt seit dem Beginn der neonatologischen Betreuung von Früh- und Neugeborenen zum Einsatz. Wobei unter diesem Begriff keine einheitliche Beatmungsform zu sehen ist, hier werden sehr unterschiedliche Strategien eingesetzt. Allen gemeinsam ist die Verwendung eines endotrachealen Tubus als Zugang zu den Atemwegen. Dies ist der wesentliche Unterschied zur CPAP Therapie, welche ohne Verwendung eines endotrachealen Tubus auskommt und daher in der Literatur oft als „nichtinvasive“ Beatmungsform bezeichnet wird. Dieses Prädikat ist wesentlich für ihre Anziehungskraft. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es sich trotzdem um eine Beatmungsform handelt, die mit potentiellen Risiken einhergeht, und somit eine differenzierte Beurteilung aller Vor- und Nachteile im Vergleich zu CMV notwendig ist. Im Moment liegt eine sehr große Anzahl von Studien zu vielen Aspekten der CMV vor. Es wird noch etwas Zeit benötigen um eine ähnlich umfassende Datenlage für die CPAP Therapie vorzufinden. Ein differenzierter Blick auf mehrere Aspekte, sei es das Gestationsalter oder die Erkrankungsform des betroffenen Patienten ist notwendig, um einen Vergleich beider Strategien durchzuführen. Wo es keine Evidenz für einen Vorteil einer Strategie gibt, muss das Vorliegen einer umfassenden Datenlage und/oder einer umfassenden klinischen Erfahrung im Umgang mit der Therapieform ein wichtiges Argument der Diskussion darstellen.