Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_FV_41
DOI: 10.1055/s-0030-1261359

Anwendung von LightCycler® SeptiFast bei pädiatrischen Patienten

E Tschiedel 1, J Steinmann 2, J Buer 2, U Felderhoff-Müser 1, PM Rath 2, C Dohna-Schwake 1
  • 1Klinik für Kinder und Jugendmedizin der Universität, Essen
  • 2Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität, Essen

Hintergrund: Bislang war die einzige Möglichkeit, Bakterien oder Pilze in der Kultur spezifisch nachzuweisen. Jetzt steht ein Multiplex PCR-System (LightCycler® SeptiFast, Roche) zur Verfügung, mit dem innerhalb von weniger als 6h die DNA von 20 Bakterien und Pilzen in Blut nachgewiesen werden kann. Für SeptiFast liegen bereits einzelne klinische Studien an Erwachsenen vor, die zeigen, dass ein Keimnachweis v.a. bei immunsupprimierten Patienten und antibiotisch vorbehandelten Patienten besser und schneller gelingt. Material und Methoden: Wir haben 35 Proben von 27pädiatrischen Patienten zeitgleich mittels SeptiFast und konventioneller Blutkultur untersucht. Alle Patienten befanden sich mit klinischen Symptomen einer schweren Infektion in stationärer Behandlung, fast 80% der Kinder waren antibiotisch vorbehandelt. Ergebnis: Mittels SeptiFast gelang in 12/35 (34%) Proben ein Keimnachweis, mittels Blutkultur in 4/35 (11%). Eine positive Blutkultur bei negativem SeptiFast fand sich einmal (3%). Bei vier Proben mit positivem SeptiFast aber negativer Blutkultur konnte in anderen Kulturen der gleiche Keim wie im SeptiFast nachgewiesen werden. Eine Modifikation der antimikrobiellen Therapie wurde aufgrund des SeptiFast-Ergebnisses bei 5/35 (14%) Patienten vorgenommen.

SeptiFast +

SeptiFast -

gesamt

Blutkultur +

3/35

1/35

4

Blutkultur -

8/35

23/34

31

gesamt

11

24

35

Diskussion: Mittels SeptiFast scheint bei Kindern ein Keimnachweis häufiger möglich zu sein als in Blutkulturen. Ein DNA-Nachweis ist auch nach antibiotischer Vorbehandlung möglich. Das Ergebnis liegt in deutlich kürzerer Zeit vor als das Kulturergebnis. Trotz der fehlenden Möglichkeit, ein Resistogramm zu erstellen, konnten gezielte Veränderungen der antibiotischen Therapie in etwa der Hälfte der Fälle vorgenommen werden. Nachteile der Methode sind hohe Kosten und die Notwendigkeit einer zusätzlichen Blutentnahme. Schlussfolgerung: Offensichtlich gelingt mittels SeptiFast bei Kindern häufiger und schneller ein therapierelevanter Keimnachweis als in der Blutkultur. Insbesondere gilt das für antibiotisch vorbehandelte Patienten.