Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_FV_38
DOI: 10.1055/s-0030-1261353

Evaluation eines transkutanen Bilirubinometers bei Neugeborenen mit ≥35 Schwangerschaftswochen

K Schäfer 1, H Fuchs 1, H Hummler 1
  • 1Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Ulm, Ulm

Einleitung: Transkutane Bilirubinometrie verbessert die objektive Beurteilung der Hyperbilirubinämie und vermeidet schmerzhafte Blutentnahmen. Ziele: Das Ziel dieser Untersuchung war die Genauigkeit einer transkutanen Messung mit dem Bilirubinometers JM-103 der Firma Air-Shields/Dräger im Vergleich zur photometrischen Bestimmung im Plasma an einem großen Kollektiv unserer Neugeborenenpopulation zu untersuchen. Methodik: Das transkutane Bilirubin wurde bei 618 Neugeborenen mit ≥35 Schwangerschaftswochen zum Zeitpunkt der 2. Vorsorgeuntersuchung gemessen. Die Messung zu diesem Zeitpunkt erfolgte dreimalig und die Ergebnisse wurden gemittelt. Zeitgleich erfolgte eine venöse Blutabnahme im Rahmen des Neugeborenenscreenings zur photometrischen Bestimmung des Gesamtbilirubins. Ergebnisse: Die Korrelation zwischen dem transkutan gemessenen Bilirubin und dem Plasmabilirubin war relativ gut (R2=0,83); allerdings unterschätzte die Transkutanmessung die photometrische Bestimmung des Plasmabilirubins um ca. 40µmol/l (s. Abbildung). Schlussfolgerung: Die transkutane Bilirubinmessung korreliert gut mit der Plasmabilirubinkonzentration. Bei der Festlegung von Interventionsgrenzen muss berücksichtigt werden, dass die transkutane Messung den Plasmawert systematisch unterschätzt. Bei einem cut-off von 200µmol/l würden alle Kinder mit einem Plasmabilirubinwert von >350µmol/l sicher erfasst. 505/618 (82%) der Neugeborenen könnte damit eine Blutabnahme erspart werden.