Klin Padiatr 2010; 222 - HV_39
DOI: 10.1055/s-0030-1261340

Impfprävention der Meningitis

H Schroten 1
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Mannheim

Die bakterielle Meningitis zählt zu den gefürchtetsten Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Sie ist auch heute noch je nach Erreger mit einer Mortalität und Langzeitmorbidität von 4–15% assoziiert. Für die meisten Fälle sind die bekapselten Erreger H. influenzae b, S. pneumoniae und N. meningitidis ursächlich verantwortlich. H. influenzae stellt seit Einführung der Konjugatimpfung Anfang der 90er Jahre in den industrialisierten Ländern kein klinisch relevantes Problem mehr dar. Es wird kurz auf aktuelle Zahlen eingegangen. Die Einführung des zunächst 7-valenten Konjugat-Impfstoffes gegen Pneumokokken führte zur drastischen Abnahme der invasiven Pneumokokken-Erkrankungen. Es werden aktuelle Daten zu den nun in Deutschland zur Verfügung stehenden 10- und 13-valenten Pneumokokken-Konjugat-Impfstoffen vorgestellt. In Europa werden zur Zeit die meisten durch Meningokokken hervorgerufenen invasiven Erkrankungen durch die Serogruppe B verursacht. Derzeit steht noch kein routinetauglicher Impfstoff gegen diese Serogruppe zur Verfügung. In Deutschland stehen 3 Konjugat-Impfstoffe gegen Meningokokken der Serogruppe C zur Verfügung. In den USA ist seit 2005 ein quadrivalenter Konjugat-Impfstoff (gegen die Serogruppen A, C, Y und W135) zugelassen. In Deutschland werden zur Zeit zwei quadrivalente (gegen Serogruppen A, C, Y und W135) Konjugat-Impfstoffe zugelassen, die zum einen Diphterie-CRM197 Protein (Menveo®, Novartis) und zum anderen Tetanustoxoid (Mencevax®, GSK) als Carrier benutzen. Es werden jeweils aktuelle Daten präsentiert.