Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_FV_25
DOI: 10.1055/s-0030-1261326

EEG-Überwachung cerebraler Affektionen vor und nach herzchirurgischen Eingriffen bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern

GM Shamdeen 1, M Shatat 2, H Abdul-Khaliq 2, HJ Schaefers 3, L Gortner 1, S Meyer 1
  • 1Unversitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin Gebäude 9, Homburg, Homburg
  • 2Abteilung fuer Paediatrische Kardiologie, Universitaetsklinikum des Saarlandes, Homburg
  • 3Klinik fuer Herz-Thorax-Chirurgie, Universitaetsklinikum des Saarlandes, Homburg

Hintergrund: Neurologische Affektionen treten im Rahmen der operativen Korrektur angeborener Herzfehler im Kindesalter mithilfe der extrakorporalen Zirkulation mit und ohne Kreislaufstillstand auf.

Methode: Bei 320 Patienten (Alter: 54,2±55,7 Monate) nach herzchirurgischen Eingriffen mit extrakorporaler Zirkulation (OP-Dauer: 146,0 ±58,9min; Aortenabklemmzeit: 34,1±19,1min) wurde ein 19-Kanal-EEG 5 Tage vor und 14 Tage nach der Operation) durchgeführt. Zusätzlich wurde routinemäßig eine klinisch-neurologische Untersuchung der Patienten durchgeführt. Klinisch relevante neurologische Befunde wurden dokumentiert. Ergebnisse: Bei 8 der 320 Patienten (2,5%) wurde ein abnormes EEG (fokale Verlangsamung, generalisierte Verlangsamung, epilepsietypische Potenziale) abgeleitet, während sich bei 318 der Patienten eine EEG-Normalbefund zeigte (97,5%). Bei einem dieser Patienten wurden intracerebrale Abnormitäten mithilfe bildgebender Untersuchungen (cMRT/cCT) festgestellt. Bei 5 Patienten erfolgten EEG-Verlaufskontrollen, welche im weiteren Verlauf eine Normalisierung der EEG-Aktivität zeigten. Keiner der 8 Patienten wies zum Zeitpunkt der Entlassung manifeste neurologische Auffälligkeiten auf. Schlussfolgerung: Pathologische EEG-Veränderungen vor und nach Korrekturoperation angeborener Herzfehler waren selten feststellbar. Es sind weitere psychomotorische Untersuchungen im Langzeitverlauf erforderlich, um den neurologischen und kognitiven Ausgang bei solchen Patienten zu evaluieren.