Klin Padiatr 2010; 222 - HV_25
DOI: 10.1055/s-0030-1261307

Bad Bugs and Flies – Management in der Neonatologie und in der Pädiatrie: Norovirus und Rotavirus

J Forster 1
  • 1St Josefs-Krankenhaus Kinderabteilung St. Hedwig, Freiburg

Rotaviren und Noroviren führen die Hitliste an bei den Darminfektionen bis 5 Jahre, und – besonders bedeutsam – bei den nosokomialen Darminfektionen in der Pädiatrie und Neonatologie. Für die nosokomialen Fälle gibt es generell keine bessere Abhilfe als strikte Hygiene, wobei gerade auch die „einfachen Maßnahmen“ wie Händewaschen sehr hilfreich sind, einerseits wegen der Hygiene-Wirkung, andererseits, weil immer noch gravierende Implementierungs-Lücken bestehen [1]. Die durch Rotaviren verursachten nosokomialen Fälle werden als Folge der durch Impfung enstehenden Herden-Effekte auch bei den Nicht-Geimpften abnehmen [2]. Die Norovirus-Infektion von Frühgeborenen hat besondere Aufmerksamkeit gewonnen durch die Vielgestaltigkeit des klinischen Bildes [3]. Allerdings müssen die Norovirus-Ätiologie von schweren Krankheitsbildern wie die Enterocolitis [4] und die Berichte über epidemische Ausbrüche auf Neugeborenen-Intensivstationen mit der nötigen Methodenkritik gesehen werden [5] [6] [7], da die immunologischen Virusnachweise auch bei der Spezifität Probleme aufweisen [8]. Neue Methoden der molekularenVirus-Diagnostik lassen uns Viren finden, deren Bedeutung es noch einzuordnen gilt [9] [10], und genetische Varianten, die uns – z.B. beim Norovirus – die Epidemiologie besser verstehen lassen [11].

[1] Zerr et al, Pediatr Infect Dis J. 2005;24: 397–403

[2] Paulke-Korinek et al., Pediatr Infect Dis J. 2010;29:319–23

[3] Armbrust et al, BMC Res Notes. 2009;2:96

[4] Turcios-Ruiz et al., J Pediatr. 2008;153:339–44

[5] Sommer et al, Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2009;28:1133–6

[6] Wiechers et al, J Perinatol 2008;28:79–81

[7] Köhler et al, J Pediatr Gastroenterol Nutr 2008;46:471–2

[8] Wilhelmi de Cal et al., Clin Microbiol Infect. 2007;13:341–3

[9] http://www.ema.europa.eu/humandocs/PDFs/EPAR/rotarix/20192310en.pdf (3.4.2010)

[10] Arthur et al., PLoS Pathog. 2009;5:e1000391

[11] Lopman et al., Lancet. 2004 Feb 28;363(9410):682–8