Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_FV_9
DOI: 10.1055/s-0030-1261298

Nicht-Invasive Beatmung auf einer pädiatrischen Intensivstation: Evaluation von Machbarkeit, Effektivität und Prädiktoren für den Erfolg der Therapie

C Dohna-Schwake 1, F Stehling 1, M Strothe 1, E Tschiedel 1, M Wallot 2, U Mellies 1
  • 1Klinik für Kinder und Jugendmedizin der Universität, Essen
  • 2Kinderklinik, Krankenhaus Bethanien, Moers

Hintergrund: Es existieren nur wenig Daten über den Gebrauch von Nicht-Invasiver Beatmung (NIB) bei Kindern und Jugendlichen mit akutem respiratorischen Versagen. Wir untersuchten die Durchführbarkeit und Effektivität dieser Therapie und evaluierten frühe Prädiktoren für einen Erfolg von NIB. Design: Retrospektive Kohortenanalyse Patienten: Alle Patienten, die im Zeitraum von 2003 bis 2008 mit NIB aufgrund eines akuten respiratorichen Versagens auf einer 8-Betten-Intensivstation eines Universitäts-Krankenhauses behandelt wurden. Ergebnisse: 60 Patienten wurden mit NIB behandelt. Ein Patient tolerierte die Beatmung nicht und musste sofort intubiert werden. Die Intuibations-Rate bei den verbliebenen 59 Patienten betrug 24% und die Mortalität 12%. Die Behandlung mit NIB führte im Median zu einer signifikanten Besserung von Atemfrequenz, Herzfrequenz und Blutgasen nach einer Stunde, und zeigte eine weitere Besserung nach 8–10 Stunden. Multivariate Analyse erbrachte den pH-Wert nach einer Stunde als einzigen individuellen Risikofaktoren für einen Erfolg der NIB, wenn verglichen mit Alter, Erkrankung, Post-Extubations-Versagen vs. akutem respiratorischem Versagen, Sauerstoff-Sättigung, PCO2, FiO2 nach 1 Stunde NIB und Atemfrequenz und pH vor und nach 1 Stunde NIB. Patienten mit Post-extubations-Versagen zeigten einen Trend zu besserem Outcome verglichen mit akutem respiratorischem Versagen. Schlussfolgerung: NIB kann Kinder und Jugendliche mit akutem respiratorischen versagen häufig effektiv behandeln. Ein niedriger pH nach einer Stunde ist assoziiert mit einem Versagen der NIB-Therapie und kann als Indikator hilfreich sein, um zu entscheiden, ob die Masken-Beatmung weiter geführt oder gestoppt werden soll.