Klin Padiatr 2010; 222 - HV_9
DOI: 10.1055/s-0030-1261294

Therapie des acute respiratory distress syndrome (ARDS) – Sicht des Internisten

R Bals 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungsmedizin, Homburg/Saar

Das ARDS ist definiert als eine Lungenerkrankung mit akutem Beginn, beidseitigen pulmonalen Infiltraten im Röntgenbild, fehlendem Hinweis auf erhöhten linksatrialen Druck und einen PaO2/FiO2 Quotienten von kleiner als 200mmHg. Trotz einiger Fortschritte der letzten Jahre ist die Mortalität mit >30% immer noch hoch. Neben der Behandlung der Ursachen, die zur Entstehung des ARDS geführt haben, sind etablierte Therapieverfahren:

  • Beatmung mit niedrigem Tidalvolumen, permissive Hyperkapnie

  • "Open lung" Beatmung

  • High PEEP

  • Rekrutierungsmanöver

Supportive Verfahren beinhalten adäquate Sedierungskonzepte, hämodynamisches Monitoring, Ernährung, Kontrolle des Glukosespiegels, Prophylaxe und Therapie von nosokomialer Infektionen, tiefer Venenthrombose und Magenulcera. Innovative, bislang noch nicht abschließend beurteilbare Therapieverfahren sind: beta-Agonisten, Surfactant, inhalative Vasodilatatoren, Hochfrequenzbeatmung, Flüssigkeitsbeatmung und Extrakorporale Techniken (ECMO, ECLA) und antiinflammatorische Ansätze.