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DOI: 10.1055/s-0030-1257144
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Fleck SK, Langer S, Baldauf J et al. Incidence of blunt craniocervical artery injuries: use of whole-body computed tomography trauma imaging with adapted computed tomography angiography. Neurosurgery 2011; 69: 615 – 624
Publication History
Publication Date:
05 January 2012 (online)

Kraniozervikales Trauma: Ganzkörper-CT plus CT-Angiografie bei stumpfen Verletzungen
Hyperflexion, Extension und Rotation bei Verkehrsunfällen sind die häufigsten Ursachen für stumpfe Kopf-Hals-Verletzungen mit Gefäßbeteiligung, die oft unentdeckt bleiben und schwerwiegende Komplikationen haben können. Die Kombination der Ganzkörper-CT mit der CT-Angiografie testeten Fleck et al. als Screening-Methode.
Die Methode bewährte sich als schnelles und zuverlässiges Verfahren für die Diagnose von Verletzungen der A. carotis und A. vertebralis. In 32 Monaten (Februar 2006 bis September 2008) erhielten 718 Notfallpatienten eine Ganzkörper-CT, weil ein Sturz aus großer Höhe erfolgt war, ein Hochgeschwindigkeitstrauma oder klinische Hinweise auf eine Gefäßverletzung vorlagen. Anschließend erfolgte eine CT-Angiografie mit 40 ml Kontrastmittel.
222 Frauen und 496 Männer waren durchschnittlich 43 Jahre alt. Hauptursachen der Traumen waren Autounfälle und Stürze aus großer Höhe, gefolgt von Motorrad-, Fahrrad- und selten Fußgängerunfällen. 185 (25,8 %) hatten eine stumpfe Kopf-Hals-Verletzung. Bei 1,7 % aller und 5,7 % der Patienten mit kraniozervikalen Traumen lag eine Gefäßverletzung vor (16 Gefäße bei 12 Patienten). 27,3 % hatten ein isoliertes Halswirbelsäulentrauma und 3,9 % Schädelfrakturen mit oder ohne intrakranielle Blutungen. Die A. vertebralis (n = 9) war häufiger betroffen als die A. carotis (n = 7). Besonders oft kamen Dissektionen vor (93,7 %). Zwei der betroffenen Patienten starben. Zerebrale Ischämien traten in 7 Fällen auf. Die Frage nach den therapeutischen Konsequenzen des Screenings mit Ganzkörper-CT und CT-Angiografie ist nach Meinung der Autoren entscheidend. Wenn Gefäßverletzungen vorlagen, erfolgte nach dem Ausschluss von Kontraindikationen eine Heparinisierung und anschließende orale Antikoagulation für 6 Monate. Bei 2 Patienten wurde in therapeutischer Indikation eine Katheterangiografie durchgeführt (Fistelverschluss/Rekanalisierung). Zur Bestätigung der CTA-Diagnose erfolgte in 3 Fällen ein Ultraschall.