Die Epiphyseolysis capitis femoris (ECF) ist die häufigste Hüftgelenkserkrankung des
Jugendlichen. Sie stellt vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse zur Entstehung
der Koxarthrose einen Modellfall erster Ordnung dar, der zu einer Reihe neuer Ideen
in der Therapie der ECF geführt hat.
Die Entwicklung der Koxarthrose aus einem Cam-Impingement heraus, also der Verlust
des Offsets des Schenkelhalses und die degenerative Schädigung des Labrum acetabulare
als ihre Frühform, findet sich in der Erkrankung der Epiphyseolysis capitis femoris
wieder. Wir sehen je nach Ausmaß des Abrutsches unterschiedliche Schweregrade des
Offsetverlusts und damit auch verschieden große Schädigungspotenziale für das Hüftgelenk.
Diese Erkenntnisse sind freilich nicht neu.
Die Frage der Reorientierung der Hüftkopfepiphyse und damit der Wiederherstellung
der Anatomie des koxalen Femurendes ist von namhaften Orthopäden aufgegriffen und
durch die Entwicklung verschiedenartiger operativer Korrekturverfahren beantwortet
worden. Diese Therapien können jetzt aber mit den im Zuge der zur Behandlung des Impingementsyndroms
der Hüfte eingeführten operativen Techniken ergänzt und erweitert werden.
Die aktuellen Diskussionen um die besten therapeutischen Strategien erhalten die Faszination
des Krankheitsbildes der Epiphyseolysis capitis femoris und bilden einen zentralen
Bestandteil dieses Artikels.
Literatur
- 1
Loder R T, Richards B S, Shapiro P S et al.
Acute slipped capital femoral epiphysis: the importance of physeal stability.
J Bone Joint Surg Am.
1993;
75-A
1134-1140
Prof. Dr. Thomas Wirth
Orthopädische Klinik, Olgahospital
Klinikum Stuttgart
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