Krankenhaushygiene up2date 2010; 5(4): 293-307
DOI: 10.1055/s-0030-1256056
Antibiotikaanwendung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antibiotikamanagement-Programme – das zweite Standbein der Infektionskontrolle

Thomas  Hauer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Dezember 2010 (online)

Kernaussagen

Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit zu. Lokale Trends sind dabei sehr unterschiedlich und müssen bei der Erstellung eines Antibiotikakonzeptes für jede Klinik individuell berücksichtigt werden. Nur wenige neue Antibiotika befinden sich in der „Pipeline” der pharmazeutischen Industrie für die nächsten Jahre, sodass alles getan werden muss, um die Wirksamkeit des vorhandenen Antibiotika-Arsenals zu erhalten. Es besteht nicht nur ein großes Verbesserungspotenzial bei der empirischen Antibiotikatherapie, sondern auch bei der modernen mikrobiologischen Diagnostik. Nur ein multidisziplinärer Ansatz unter Beteiligung von Infektiologen, Klinikern, Mikrobiologen und Apothekern kann zum Erfolg führen. Leitlinien können und sollen das Denken und die individuelle Einschätzung der Patientensituation nicht ersetzen. Antibiotika-Management und Krankenhaushygiene sind die beiden Säulen der Resistenzvermeidung. Eine Bekämpfung der Ausbreitung multiresistenter Erreger ist nur durch die Kombination der beiden Ansätze zu optimieren: Blockierung der Übertragungswege und gleichzeitiger rationaler Antibiotikaeinsatz.

Literatur

Dr. med. Thomas Hauer

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin
Infektiologe (DGI)
Deutsches Beratungszentrum für Hygiene, BZH-GmbH

Schnewlinstr. 10
79098 Freiburg

hauer@bzh-freiburg.de