Fragestellung: Seit ca. 15 Jahren stellt die LLETZ (large loop excision of the transformation zone)
Konisation die Methode der Wahl bei der operativen Sanierung von zervikalen intraepithelialen
Neoplasien (CIN) dar. Im Rahmen der LLETZ treten verglichen mit der Messerkonisation
sowohl weniger intraoperative als auch postoperative Komplikationen auf. Die Fallzahlen
der größten Studien lagen bis dato jedoch unter 500 Patientinnen, womit seltener auftretende
Komplikationen nicht ausreichend erfasst werden konnten. Methodik: In die vorliegende Studie wurden 2105 Patientinnen inkludiert, die an der Medizinischen
Universität Wien von 1997–2008 mittels LLETZ operiert wurden. Die statistische Analyse
erfolgte mittels T-Test, Χ2-Test und multivariatem logistischem Regressionsmodell. Ergebnisse: Insgesamt wurden 264 (12,5%) intraoperative Komplikationen dokumentiert (verstärkte
Blutungen: n=218 [10,4%], Perforation der A. uterina: n=3 [0,1%], Verbrennungen der
Vaginalwand: n=9 [0,4%], sonstige Verletzungen mittels Stromschlinge: n=31 [1,5%],
Uterusperforation: n=3 [0,1%], Eröffnung des Cavum Douglasi: n=1 [0,05%]). Folgende
Maßnahmen wurden intraoperativ gesetzt: Nähte zur Blutstillung: n=155 (7,4%), Hämostyptikum
(Tabotamp®, Tachosil®): n=33 (1,6%), Vaginaltamponade: n=29 (1,4%), Vaginaltamponade
und Hämostyptikum: n=25 (1,2%). Postoperativ wurden 114 (5,4%) Komplikationen beobachtet
(Nachblutungen: n=75 [3,6%], Vaginale Infektion: n=14 [0,7%], Endometritis: n=2 [0,1%],
Zervikalstenose: n=8 [0,4%], sonstige nnb. Komplikationen: n=5 [0,2%]). Folgende postoperative
Maßnahmen wurden gesetzt: Tamponade: n=36 (1,7%), Revision in Vollnarkose: n=29 (1,4%),
Antibiotikum: n=13 (0,6%), Nähte zur Blutstillung ohne Vollnarkose: n=3 (0,1%), Erythrozyten
Konserven: n=3 (0,1%). Das Auftreten einer intraoperativen Komplikation war sowohl
uni- als auch multivariat mit dem Alter der Patientin (p=0,01; p=0,05) und LLETZ non
in sano (p=0,008; p=0,03), jedoch nicht mit dem Vorliegen eines mikroinvasiven Zervixkarzinoms
(p=0,1; p=0,8) assoziiert. Für das Auftreten von postoperativen Komplikationen konnte
kein Risikofaktor identifiziert werden. Schlussfolgerung: Die LLETZ-Konisation stellt eine sichere Operationsmethode dar, wobei die Blutung
mit 10,5% bzw. 3,6% die häufigste der intraoperativen bzw. postoperativen Komplikationen
darstellt. Alter der Patientin und LLETZ non in sano zeigten sich als unabhängige
Risikofaktoren für das Auftreten einer intraoperativen Komplikation.