RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0030-1254985
In-vitro-Maturation von Eizellen nach Kryokonservierung von Ovarialgewebe
Fragestellung: Die Kryokonservierung von Ovarialgewebe ist eine vielversprechende, neue Methoden die weibliche Fertilität zu erhalten. Ihre vorwiegende Anwendung findet sich in der Behandlung von Krebspatientinnen, welche sich einer gonadotoxischen Therapie unterziehen müssen. Bei einigen dieser Patientinnen besteht die Gefahr mit der späteren Retransplantation des Gewebes auch Tumorzellen zu übertragen und somit ein Rezidiv zu provozieren. Dieses Risiko könnte durch die Isolation von Eizellen aus dem aufgetauten Gewebe und anschließende In-vitro-Maturation (IVM) umgangen werden.
Ziel der vorliegenden Studie ist es den Effekt der Kryokonservierung von Ovarialgewebe auf die Oozyten und die Möglichkeit der Kombination von Kryokonservierung und anschließender IVM zu untersuchen. Methodik: Ovargewebe von C57BL/6Mäusen wurde nach einem slow-freezing Protokoll unter Verwendung von Ethylenglykol, DMSO und Sukrose als Kryoprotektiva eingefroren. Nach dem Auftauen wurden die Eizellen mechanisch aus dem Gewebe gewonnen und anschließend in mit LH und FSH versehenem Medium in-vitro maturiert. Nach 17–19 Stunden wurden die Oozyten morphologisch untersucht und in Germinal Vesikel (GV)-, Germinal Vesikel Breakdown (GVBD)- und Metaphase II (MII)- Stadien eingeteilt. Als Kontrolle wurden Oozyten aus frischem, nicht kryokonserviertem Gewebe in-vitro maturiert, ohne vorhergehende in-vivo Stimulation oder Ovulationsinduktion.
Ergebnisse: Während der IVM begannen insgesamt 72,2% der untersuchten Oozyten zu reifen und 22,2% erreichten das MII-Stadium. In der Kontrollgruppe zeigten sich im Vergleich dazu 37,5% MII-Oozyten. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie scheint die Rate an reifen MII-Oozyten nach IVM durch die Kryokonservierung nur gering beeinflusst zu sein und ist mit jener der Kontrollgruppe vergleichbar. Die Kombination von Gewebe-Kryokonservierung und IVM könnte Risikopatientinnen eine Alternative zur Retransplantation bieten.