Geburtshilfe Frauenheilkd 2010; 70 - P64
DOI: 10.1055/s-0030-1254980

Zwillinge und höhergradige Mehrlinge nach IVF

L Loimer 1
  • 1Kinderwunschklinik Wels

Fragestellung: Sind Zwillingsschwangerschaften und höhergradige Mehrlingsschwangerschaften in der modernen Reproduktionsmedizin vertretbar? Methodik: Daten der Kinderwunschklinik Wels, Daten aus ÖBIG Register, DIR Register, gemeinsame Richtlinie der Gesellschaften – IVF Gesellschaft, Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Gesellschaft zum Studium der Sterilität. Ergebnisse: die Richtlinie der Österreichischen IVF Gesellschaft und der österreichischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin begrenzen den Rücktransfer der Anzahl Embryonen in ganz bestimmten Fällen. Diese Maßnahme soll zu einer Reduktion der hohen Zwillingesschwangerschaftsrate nach IVF und zum verschwinden von höhergradigen Mehrlingsschwangerschaften nach IVF führen. Schlussfolgerung: höhergradige Mehrlingsschwangerschaften sind mit einer Reduktion der rücktransferierten Embryonen weitgehend vermeidbar. Dadurch sinkt jedoch die Schwangerschaftsrate nach IVF, was im Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Kinderwunschpaare und dem Konkurenzgedanken der IVF Kliniken zu massiven Problemen auf Kosten der eventuellen Frühgeburten, führt. Die österreichischen Gesellschaften (IVF Gesellschaft, Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Gesellschaft zum Studium der Sterilität) versuchen in einer gemeinsamen Richtlinie dem Trend entgegen zu wirken.