Geburtshilfe Frauenheilkd 2010; 70 - P52
DOI: 10.1055/s-0030-1254968

Desmoplastisches Malignes Melanom der Mamma: ein Fallbericht

P Pittler 1, F Peintinger 1, R Naglis 1, G Ralph 1
  • 1Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LKH Leoben

Fragestellung: Das desmoplastische maligne Melanom (DMM) ist eine sehr seltene Variante des malignen Melanoms. Die regionale Metastasierung soll, im Gegensatz zur Fernmetastasierung, selten sein. Wir beschreiben den ersten Fall eines DMM mit Metastasierung im Brustparenchym. Methodik: Die sonographisch gezielte Brustbiopsie bei einer asymptomatischen 63-jährigen Patientin mit einem suspekten Mammografiebefund ergab die Diagnose eines neurogenen Tumors, am ehesten eines malignen Schwannoms. Nach Durchführung einer Tumorektomie und Sentinellymphknotenentfernung wurde die histologische Diagnose eines 1cm großen malignen desmoplastischen Melanoms mit negativen Sentinellymphknoten gestellt. Ergebnisse: Im Rahmen des Stagings zeigte sich eine vermehrte Speicherung thorakal rechts in der PET-Untersuchung, welche sich als subkutane Metastase des Melanoms darstellte. Die Patientin erhielt vier Zyklen einer Chemotherapie mit Dacarbazin. Im Follow up zeigen sich drei Jahre nach der Primärdiagnose eine Hirnmetastase im Frontallappen und ein Lungenrundherd. Die Patientin erhielt eine Behandlung mit Gammaknife und eine palliative Chemotherapie mit dem liquorgängigen Muphoran mit bisher sieben Zyklen. Nach sechs Monaten wurde eine Progression der Hirnmetastase festgestellt, sodass eine neuerliche Gammaknife Behandlung durchgeführt wurde. Der Lungenrundherd bleibt größenstationär, die übrigen Organe sind während der Nachsorge nach insgesamt vier Jahren unauffällig. Schlussfolgerung: Dieser Fallbericht zeigt, dass das desmoplastische maligne Melanom im Brustparenchym augrund des seltenen Vorkommens einerseits mit einer schwierigen histopathologischen Diagnosestellung und andererseits mit einem besonderen klinischen Verlauf verbunden ist.