Geburtshilfe Frauenheilkd 2010; 70 - P26
DOI: 10.1055/s-0030-1254942

Case report: Hysterektomie bei PPH

V Porto 1, A Ramoni 1
  • 1Universitätsklinik Innsbruck, Department für Gynäkologie und Geburtshilfe, Anichstr. 35, 6020 Innsbruck

Fragestellung: Untersuchung der Fälle von postpartalen Blutungen mit anschließender Hysterektomie. Methodik: Retrospektive Untersuchung und statistische Auswertung der Therapie bei PPH an der Uniklinik Innsbruck der letzten 10 Fälle! Case Report. Ergebnisse: Im Zeitraum von 2004 bis 2009 wurde an der Uniklinik Innsbruck in 13 Fällen die Indikation zur Hysterektomie nach postpartalen Blutungen gestellt. In 9 Fällen zeigte sich dabei ein Zustand nach vorangegangener Sectio cesarea, 3 Fällen davon waren bereits Z.n. Re-Sectio. In der Hälfte der Fälle zeigte sich eine Abnormität der Plazenta, in 4 Fällen bestand ein Zustand bei Plazenta previa totalis, in einem Fall davon in Kombination mit Vasa previa, in einem Fall wurde die Diagnose plazenta previa marginalis gestellt. In zwei Fällen bestand der Verdacht einer Plazenta increta, in zwei weiteren Fällen konnte im Rahmen der OP eine Plazenta percreta bestätigt werden. Einer der beiden letzten Fälle zeigte eine Dehiszenz der vorangegangenen Sectionarbe. In einer von 13 Schwangerschaften wurde eine geplante Hysterektomie nach erfolgter Sectio cesarea durchgeführt. Dies erfolgte nachdem im Laufe der Schwangerschaft der V. a npl. ovarii gestellt worden war. Der letzte Fall beschreibt eine Plazentasitzlösung bei blander Anamnese ohne vorangegangene Sectio. Hier wurde im Rahmen der durchgeführten Notsectio aufgrund unstillbarer Blutungen unklarer Genese nach entwickelter Gerinnungsstörung die Indikation zur Sectio gestellt. Eine von 13 Patientinnen verstarb nach akuter Verschlechterung des allgemeinen Allgemeinzustandes im Anschluss an die durchgeführte Sectiohysterektomie. Dabei zeigte sich während der OP eine Plazenta increta, welche vorher nicht bekannt war. Die Patientin verstarb nach massiver Blutung an einem kardiogenem Schock bei wahrscheinlicher Fruchtwasserembolie. Schlussfolgerung: Die häufigste Ursache für eine Hysterektomie liegt an der Lage bzw. dem Zustand der Plazenta. In 10/13 Fällen führten eine Auffälligkeit der Plazenta und damit verbundene unstillbare Blutungen zur Sectio-Indikation. 9/10 dieser Patientinnen hatten zuvor bereits eine Operation an der Gebärmutter, zumeist vorangegangene Sectio. In diesen Fällen wurde aufgrund unstillbarer Blutungen, nach vorangegangenen konstervativen Maßnahmen die Indikation zur Hysterektomie gestellt. In seltenen Fällen weist die Patientin keine Voroperationen am Uterus auf.