Diabetologie und Stoffwechsel 2010; 5 - P216
DOI: 10.1055/s-0030-1253944

Der Rückgang der C-Peptidspiegel unter einer Pioglitazontherapie korreliert mit einer Abnahme der Intima Media Dicke

C Hohberg 1, T Forst 1, 2, A Pfützner 1, I Kleine 3, M Löbig 1, W Fuchs 3
  • 1Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz, Germany
  • 2Johannes Gutenberg Universität, Endokrinologie, Mainz, Germany
  • 3Takeda Pharma GmbH, Aachen, Germany

Die Entwicklung einer Insulinresistenz ist mit einem Anstieg der Insulin- und C-Peptidspiegel und mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Sowohl Insulin als auch C-Peptid weisen zahlreiche Interaktionen mit der Gefäßwand auf. In neueren Untersuchungen konnten intravasale C-Peptidakkumulationen mit einer intravasalen Inflammation und der Entwicklung atherosklerotischer Plaques in Verbindung gebracht werden. Ziel dieser Subanalyse war es, zu überprüfen ob der in der Pioneerstudie dargestellte Rückgang der Intima Media Dicke (IMT) mit einem Abfall der C-Peptidspiegel in Verbindung gebracht werden kann.

In der Pioneerstudie wurden 89 Typ 2 Diabetiker unter Pioglitazon (PIO: Alter 62,2±8,4 Jahre; Diabetesdauer 89,0±94,8 Monate) im Vergleich zu 84 Patienten unter Glimepirid (GLIM: Alter 63,0±7,4 Jahre; Diabetesdauer 82,5±77,5 Monate) über einen Zeitraum von 6 Monaten untersucht. Vor Begin der Therapie sowie nach 6 Monaten wurde die IMT gemessen, sowie eine Nüchternblutprobe zur Bestimmung der Glukose, Insulin, C-Peptid und HbA1c Spiegel entnommen. Zur Abschätzung der Insulinresistenz wurde der HOMAIR-Score aus Nüchtern-Glukose und Nüchtern-Insulinspiegeln errechnet.

Beide Therapien führten zu einer vergleichbaren Verbesserung der HbA1c Werte (PIO: 7,52±0,85 auf 6,71±0,89; GLIM: 7,44±0,89 auf 6,83±085%; p<0,05). Unter PIO verringerte sich die IMT von 0,949±0,149 auf 0,893±0,144mm (p<0,05), während unter GLIM die IMT sich nicht signifikant von 0,924±0,150 auf 0,911±0,158mm (n.s.) veränderte. Der HOMAIR Score verbesserte sich unter PIO von 6,2±4,1 auf 3,9±1,9 (p<0,05) und die C-Peptidspiegel sanken von 2,03±0,94 auf 1,69±0,75ng/ml (p<0,05). Unter GLIM veränderte sich der HOMAIR Score von 5,8±3,7 auf 6,0±4,7 (n.s.) und der C-Peptidspiegel von 1,95±0,85 auf 1,94±0,96ng/ml; (n.s.). Die Verbesserung der IMT zeigte eine lineare Korrelation zur Verbesserung des HOMAIR Scores (r=0,29; p<0,05), sowie zur Reduktion der C-Peptidspiegel (r=0,28; p<0,05).

In der Pioneerstudie konnte eine lineare Korrelation zwischen einer Reduktion der IMT und einer Verbesserung der Insulinresistenz, sowie einem Abfall der pathologisch erhöhten C-Peptidspiegel bestätigt werden. Die Studie unterstreicht die komplexen Interaktionen zwischen Insulin und C-Peptid mit der Gefäßwand in der Pathogenese der Gefäßkomplikationen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2.