Dialyse aktuell 2010; 14(3): 123
DOI: 10.1055/s-0030-1253282
Editorial

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Auf leisen Sohlen ...

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Publication Date:
06 April 2010 (online)

 

Birgit Kleinlein, Stuttgart

Sind wir mal ehrlich, wenn die Leute bei Ihnen in Behandlung sind, ist es eigentlich schon zu spät. Nicht, dass sie bei Ihnen nicht in guten Händen wären, doch wenn die Möglichkeiten der Früherkennung von Nierenschäden stärker genutzt werden würde, könnte eine Nierenersatztherapie bei vielen hinausgezögert oder bei manchen sogar vollkommen unnötig werden. Umso wichtiger ist das Anliegen, dem sich der Weltnierentag am 11. März 2010 mit der darauf folgenden Nierenwoche gewidmet hat.

Mit Informationsveranstaltungen wie zum Beispiel der "Roten Säule" (http://www.die-rote-saeule.de) oder einer Flyerkampagne sollte die Bevölkerung auf die Gefahr und die Präventionsmöglichkeit einer Nierenerkrankung hingewiesen werden. Unter dem Motto "Damit die Nieren länger funktionieren - Ich mach den Blutzuckercheck!" ging es dieses Jahr im Besonderen um die Prävention der diabetischen Nephropathie. Immerhin entwickelt etwa jeder 3. Diabetiker nach 15-20 Jahren eine Nierenerkrankung. Eine doppelt schwierige Aufgabe. Denn ebenso wie der Verlust der Nierenfunktion zunächst unbemerkt verläuft, wissen viele Diabetiker lange nichts von ihrer Erkrankung. Experten schätzen, dass es ebenso viele unerkannte Diabetiker gibt wie diagnostizierte.

Nun sind Nierentag und Nierenwoche zwar vorbei, doch das Thema diabetische Nephropathie sollte noch lange nicht aus der Öffentlichkeit verschwinden. Bei allen Bemühungen müssen wir realistisch bleiben - alle Erkrankungen wird auch die beste Präventionsarbeit nicht verhindern können. Stecken wir also ebenso viel Energie in die optimale Behandlung der Patienten. Ganz konkret beteiligen können Sie sich beispielsweise am Entwurf der Nationalen VersorgungsLeitlinie "Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter". Dieser steht im Internet noch bis zum 15. Mai zur Kommentierung bereit: http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2/dm2_nephro/index_html.

Ihre

Birgit Kleinlein