Als tumoröse Kalzinose oder auch als Morbus Teutschländer wird eine sehr seltene benigne
metabolische Funktionsstörung unklarer Genese bezeichnet, welche durch ein langsam
progredientes Wachstum mit heterotopen, extraskeletalen Kalzifikationen charakterisiert
wird und vornehmlich das paraartikuläre Weichteilgewebe um die großen Gelenke betrifft.
Ätiologisch liegt am ehesten eine Störung des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels bzw.
-haushaltes mit u.a. autosomal-dominantem Erbgang zu Grunde. Sie wird vornehmlich
in der schwarz-afrikanischen Bevölkerung aller Altersgruppen beobachtet mit Schwerpunkt
im 1. und 2. Lebensjahrzehnt. Eine zunehmende Tumorgröße mit verdrängendem Wachstum
und häufig resultierender Einschränkung der Beweglichkeit im Gelenk sowie zunehmende
lokale Schmerzen veranlassen die Betroffenen im Verlauf zum Aufsuchen ihres Arztes
mit anschließender radiologischer Abklärung.
Um als Radiologe für den Kontakt mit diesem Krankheitsbild gewappnet zu sein, soll
hier ein Fallbeispiel einer tumorösen Kalzinose demonstriert werden mit kurzer Beschreibung
der klinischen und pathologischen Zeichen dieser seltenen Erkrankung und Vorstellung
der umfangreichen Bildbefunde einschließlich radiographischer, computertomographischer
und szintigraphischer Aufnahmen. Darüberhinaus werden die letztlich noch nicht gesicherte
Ätiologie, differenzialdiagnostische Überlegungen und therapeutische Optionen des
Morbus Teutschländer diskutiert.
Lernziele:
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Strukturierte Demonstration der Bildbefunde bei der tumorösen Kalzinose einschließlich
CT, Szintigraphie und konventionellem Röntgen
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Als Radiologe gewappnet sein für den Fall eines Kontaktes mit diesem seltenen Krankheitsbild
Korrespondierender Autor: Wittl E
Bergmannsheil Bochum, Radiologie, Bürkle-de-la-Camp Platz 1, 44789 Bochum
E-Mail: ellen.wittl@gmx.net
Morbus Teutschländer - Tumoröse Kalzinose - Weichteilverkalkungen