Rofo 2010; 182 - FO_PO4
DOI: 10.1055/s-0030-1253071

Nierenteilinfarkt durch Dissektion einer Segmentarterie der rechten Niere: Ein Fallbericht

MA Stauder 1, W Grotz 2, M Montag 1
  • 1Alfried Krupp Krankenhaus, Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Alfried Krupp Krankenhaus, Innere Medizin II, Essen

Gezeigt wird ein Fall einer spontanen Dissektion einer Segmentarterie der rechten Niere. Fall: Ein 38 jähriger Patient stellte sich in unserer Notaufnahme mit rechtsseitigen Unterbauchschmerzen vor. Diese bestanden seit dem Vorabend. Die sonographische Untersuchung zum initialen Ausschluss einer Appendizitis zeigte keine Auffälligkeiten der parenchymatösen Organe. Die Nierenlager waren beidseits nicht klopfschmerzhaft. Die Entzündungswerte und die Kreatininwerte lagen im oberen Normbereich. Bei Beschwerdepersistenz wurde eine Computertomographie durchgeführt. Diese zeigte einen subakuten Nierenteilarterieninfarkt auf der rechten Seite. Katheterangiographisch fand sich eine Dissektion einer Segmentarterie mit Perfusion beider Lumina. Die übrigen Nierenarterien und auch die Gegenseite zeigten keine Auffälligkeit. Die klinischen Untersuchungen zeigten keinen marfanoiden Habitus oder Anhalt für eine fibromuskuläre Dysplasie. Wegen des relativ kleinen Infarktvolumens und der Dissektionsgeometrie wurde auf eine hier risikoreiche vaskuläre Intervention verzichtet.

Lernziele:

Bei fehlender Arteriosklerose, Emboliedetektion oder anderen Gefäßerkrankungen muss insbesondere bei jungen Menschen differenzialdiagnostisch an eine Nierenarteriendissektion gedacht werden. Der vorliegende Fall zeigt eine Dissektion einer rechtsseitigen Segmentarterie.

Korrespondierender Autor: Stauder MA

Alfried Krupp Krankenhaus, Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Alfried-Krupp-Straße, 45131 Essen

E-Mail: michael.stauder@gmx.de