Rofo 2010; 182 - WI_PO17
DOI: 10.1055/s-0030-1253021

MRA der Becken-Bein-Arterien: Das Problem der venösen Überlagerung ist gelöst!

C Ginthoer 1, D Floery 1, A Dirisamer 2, M Uder 3, J Roeper-Kelmayr 1, N Klebermass 1, F Fellner 1
  • 1AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Linz
  • 2Diakonissenkrankenhaus, Radiologie, Linz
  • 3Universität Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Nach wie vor beeinträchtigt die venöse Überlagerung am Unterschenkel und Fuß die diagnostische Zuverlässigkeit der peripheren MRA, wenn diese wirklich zur Planung der Therapieentscheidung eingesetzt wird. Ziel dieser Studie war es, den Grad der venösen Überlagerung im Rahmen einer state-of-the-art zeitaufgelösten peripheren MRA zu evaluieren. Methode: 150 konsekutive Patienten wurden in dieser prospektiven Studie evaluiert. Alle Untersuchungen wurden an 1.5 T Systemen (Magnetom Symphony und Avanto, Siemens) mit einem dedizierten Becken-Bein-Spulensystem durchgeführt. Angewendet wurde folgende MRA-Technik: Drei-Etagen-Untersuchung mit jeweils einer (also insgesamt drei) Einzelinjektionen von Kontrastmittel (Magnevist, Bayer) mit einer maximalen Dosis von 30ml. Die Messung der Unterschenkel/Füße und Oberschenkel erfolgte mit jeweils mehreren zeitaufgelösten Datensätzen. Die Beckenetage wurde mit einer MRA mit fluoroskopischer Steuerung untersucht. Zwei Radiologen beurteilten im Konsensus (MIPs und Quellenbilder) allgemeine Bildqualität sowie den Grad und die diagnostische Bedeutung der venösen Überlagerung mit einer dreistufigen Skala: (diagnostisch) relevante, geringe und keine Überlagerung. Ergebnis: Die allgemeine Bildqualität war in der Mehrzahl der Fälle exzellent, in den schlechtesten Fällen akzeptabel. Eine diagnostisch relevante venöse Überlagerung wurde in keinem der 150 Fälle beobachtet, in fünf Fällen lag eine geringe Überlagerung vor. 145 Patienten wiesen keine venöse Überlagerung auf (96.7%). Alle Fälle mit geringer venöser Überlagerung wurden nur im Bereich der Unterschenkel/Füße beobachtet. Eine weiterführende invasive Untersuchung war in keinem Fall notwendig. Schlussfolgerung: Eine single step Drei-Etagen-MRA der peripheren Arterien mit zeitaufgelöster MRA an Ober- und Unterschenkeln verhindert eine relevante venöse Überlagerung und macht damit diese Technik zuverlässig für die Therapieentscheidung.

Korrespondierender Autor: Ginthoer C

AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Krankenhausstr. 9, 4020, Linz

E-Mail: christine.ginthoer@akh.linz.at