Rofo 2010; 182 - WI_PO15
DOI: 10.1055/s-0030-1253019

Einfluss der Ga-68-DOTATOC-Mehrphasen-PET/CT auf die Therapieentscheidung bei Patienten mit Neuroendokrinen Tumoren

J Ruf 1, F Heuck 2, O Kosiek 3, C Furth 3, J Schiefer 3, T Denecke 4, A Pascher 5, M Pavel 6, J Ricke 3, H Amthauer 3
  • 1Magdeburg
  • 2Charité -Universitätsmedizin Berlin, Charité Centrum 13, Berlin
  • 3Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, Charité Centrum 6, Berlin
  • 5Charité – Universitätsmedizin Berlin, Charité Centrum 8, Berlin
  • 6Charité – Universitätsmedizin Berlin, Charité Centrum 13, Berlin

Ziele: Evaluation der Ga-68-DOTATOC-PET/CT auf die Therapieentscheidung bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) – kombinierten Bildgebung vs. Einzelkomponenten. Methode: Retrospektiven Analyse von 66 konsekutiven Pat. (31m, 35 w; 29–79J), die wegen eines vermuteten oder bekannten NET mittels PET/CT untersucht wurden (Biograph 16, Siemens AG; GK-PET, 120 MBq Ga68-DOTATOC, art. und portalven. Phase der Zielregion, venöse GK-Untersuchung). Die Fragenstellungen waren: Primariussuche (n=22), Staging (n=7), Restaging (n=33) und Rezidivverdacht (n=4). Die Bilddaten wurden von 2 erfahrenen Untersuchern läsions- und patientenbasiert bezügl. Detektion von NET-Manifestationen (NET-Mx) für CT, PET und PET/CT reevaluiert. Die Beurteilung erfolgte im Konsensverfahren. Der Referenzstandard bestand aus Histologie, klinischem Follow-up (7,5–37 Monate) und den Entscheidungen des interdisziplinären NET-Tumorboards Ergebnis: BBei 50/66 Pat. (76%) wurden NET-Mx detektiert. Mittels PET/CT wurden 181 Läsionen (Darm n=17, LK n=70, Lunge n=11, Knochen n=20, Pankreas n=11, Leber n=41, andere n=11) detektiert (1–11 [3,6+/-2,4] pro Patient). Die Läsionen waren in 25/181 (13,8%) nur in der CT, in 34/181 (18,8%) nur in der PET und in 122/181 (67,4%) in beiden Modalitäten diagnostiziert worden. Ein Einfluss auf die Behandlung durch die PET/CT ergab sich in 25/66 (38%) der Pat.. Die für die Therapieänderung ausschlaggebenden Befunde waren in n=7 (28%) bzw. n=5 (18%) Pat. alleine durch die PET bzw. die CT bedingt. Bei 16/66 (25%) der Pat. war bei Tumor-/Rezidivfreiheit gemäß beiden Modalitäten keine Therapie erforderlich und bei 25/66 (37%) der Pat. ergab sich durch die PET/CT kein Informationszugewinn hinsichtlich der Therapiestrategie. Schlussfolgerung: Die Ga-68-DOTATOC-PET/CT beeinflusst in etwa einem Drittel aller untersuchten Pat. die Therapieplanung. Da jedoch 19% dieser therapierelevanten Befunde nur in der CT detektiert worden waren, ist ein optimiertes CT-Protokoll empfehlenswert.

Korrespondierender Autor: Ruf J

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