Durchführung und Befundung der Virtuellen CT-Koloskopie

Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige virtuelle CT-Koloskopie ist eine adäquate Vorbereitung. Das beginnt mit einer Darmreinigung, bestehend aus Nahrungskarenz und Einnahme oraler Abführmittel. Essenziell ist eine Darmdistension mittels rektaler Luftinsufflation. Zusätzlich ist eine Spasmolyse nötig. Es existieren unterschiedliche Techniken, residualen Stuhl mittels oraler Kontrastmittel zu markieren (fecal tagging). Eine Darmreinigung ist damit allerdings nicht zu ersetzen. Ebenso wenig können „digitale“ Darmreinigungsmaßnahmen das Abführen ersparen. Je nach Fragestellung ist eine intravenöse Kontrastmittelgabe sinnvoll. Insbesondere beim Staging bzw. Detektieren von Zweittumoren von kolorektalen Karzinomen. Aber auch bei der Differenzierung tumoröser und nicht-tumoröser Prozesse kann Kontrastmittel hilfreich sein. Kontrainikationen für eine virtuelle Koloskopie sind zu berücksichtigen. Meist sind Untersuchungen in Rücken- und Bauchlage nötig, um alle Kolonabschnitte wenigstens einmal ausreichend erweitert darzustellen.

Basis der Datenanalyse ist ein Datensatz, generiert mit einer geringen Kollimation von etwa einem oder besser unter einem Millimeter. Das ist nur mit modernen Multi-Slice-Geräten zu erreichen. Häufig kann im Vergleich zu Standard-Abdomen-CTs mit erheblich reduzierter Strahlendosis gearbeitet werden.

Die Befundung erfolgt an einer Workstation in einem dreidimensionalen Modus (Volume Rendering o.ä.) unter obligater Hinzuziehung axialer oder multiplanarer Reformationen. CAD (Computer Aided Diagnosis) hat noch keinen praktischen Stellenwert. Ein wichtiger Aspekt bei der Befundung ist die Abgabe von Empfehlungen hinsichtlich einer weiteren Abklärung beim Vorliegen von suspekten oder pathologischen Befunden.

Lernziele:

• Kenntnis der Vorbereitungsmodalitäten bei der Virtuellen Koloskopie.

• Erlernen der Durchführung einer Virtuellen Koloskopie (Lagerung, Darmdistension, Kontraindikationen, Scannen)

• Wissen um die Methodik der Befundung

Korrespondierender Autor: Knöpfle E

Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Stenglinstraße 2, 86009 Augsburg

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