Rofo 2010; 182 - VO413_5
DOI: 10.1055/s-0030-1252932

7 Tesla Kardio-MRT im Menschen: Erste Schritte

HH Quick 1, S Maderwald 2, S Orzada 2, O Kraff 2, K Naßenstein 3, AK Bitz 2, I Brote 2, LC Schäfer 2, ME Ladd 2
  • 1Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Medizinische Physik, Erlangen
  • 2Universität Duisburg-Essen, Erwin L. Hahn Institute for MRI, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische Radiologie, Essen

Ziele: Kardiale MRT am Menschen bei 7 Tesla (7T) stellt eine große Herausforderung dar. Aus der kurzen Wellenlänge der Hochfrequenz (HF) bei der 7T Hochfeld-MRT resultieren HF-Signalinhomogenitäten, die die 7T Kardio-MRT erschweren oder sogar gänzlich unmöglich erscheinen lassen. Durch die Entwicklung von Mehrkanal HF-Sende-/Empfangsspulen kann dem entgegengewirkt werden. Ziel dieser Studie war die 7T Kardio-MRT am Menschen unter Verwendung der Eigenentwicklung einer 8-Kanal HF-Sende-/Empfangsspule. Methode: Die Bildgebung erfolgte auf einem 7T Ganzkörper-MRT (Magnetom 7T, Siemens, Erlangen). Die Eigenentwicklung einer 2×4-Kanal HF-Sende-/Empfangsspule wurde für die HF-Signalakquisition verwendet. Sieben gesunde Probanden (4m, 3w) wurden Kopf voran in Rückenlage untersucht. Das Kardio-MRT Protokoll umfasste Sequenzen zur kardialen Funktionsdiagnostik in den Standardorientierungen. Die Sequenzen wurden Pulsgetriggert. Cine-FLASH Sequenzen lieferten 20 Phasen per RR-Intervall. Die Bildqualität wurde visuell auf die Signalhomogenität und den Myokard-zu-Blut-Kontrast hin untersucht. Ergebnis: Die 7T Kardio-MRT war in allen Probanden erfolgreich. Mithilfe der Eigenentwicklung eines 8-Kanal HF-Sendesystems in Verbindung mit der 2×4-Kanal HF-Spule konnte eine gute HF-Homogenität über das Thoraxvolumen erzielt werden. Die Cine-FLASH Sequenzen lieferten gute Bildqualität über das gesamte Herzvolumen mit gutem Myokard-zu-Blut-Kontrast. Die erzielte räumliche Bildauflösung betrug 1.4×1.4×4 mm3 (nicht-interpoliert). Die periphere Pulstriggerung zeigte mitunter leichte Bewegungsunschärfen in den Cine-Bildern. Hier erscheint EKG-Tiggerung erforderlich. Durch eine stark angehobene T-Welle in dem starken Magnetfeld ist die EKG-Triggerung jedoch limitiert. Schlussfolgerung: Diese ersten Ergebnisse können als erste erfolgreiche Schritte in Richtung 7T Kardio-MRT im Menschen gewertet werden. Die Eigenentwicklung der Multikanal-HF-Baugruppen liefern hier die Grundlage für die im menschlichen Körper anwendbare 7T Hochfeld-MRT.

Korrespondierender Autor: Quick HH

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Medizinische Physik, Henkestraße 91, 91052 Erlangen

E-Mail: Harald.Quick@imp.uni-erlangen.de