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DOI: 10.1055/s-0030-1252922
Kontinuierliche Echtzeit-Temperaturüberwachung in der MRT bewegter Organen – klinische Routine während der MR-geführten Thermoablation hepatischer Tumore?
Ziele: Erstanwendung und Evaluation einer neuentwickelten temperatursensitiven MR-Sequenz auf der Basis der Protonenresonanzfrequenz (PRF)-Sift-Methode im Rahmen der klinischen Routineanwendung der Laserablation von Lebertumoren und in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens. Methode: 30 Prozeduren der MR-geführten Laserablation hepatischen Tumoren wurden unter Anwendung der neuen Sequenz ausgewertet. Echtzeit-Temperaturbildgebung erfolgte durch eine farbcodierte Echo-planar-imaging (EPI)-Sequenz (TR/TE 500/12ms, FA 65°, Matrix 128×97, FOV 320mm, Fettsättigung, 260Hz/Px, SD 2.5mm, DF 200%, GRAPPA AF 2; MAGNETOM Avanto, 1,5 T, Siemens, Erlangen). Es erfolgten eine digitale (MatLab) und manuelle Korrelation der wirksamen Temperaturausdehnung (T 52°C resp. 55°C visuell) mit dem resultierenden Perfusionsdefekt in der MR-Perfusion. Ergebnis: Die Anwendung der neuen Sequenz erlaubte ein zweidimensionales farbcodiertes Echtzeitbild mit 4 frei wählbaren Temperaturkorridoren. Isothermen wiesen eine Standardabweichung von <4°C auf. Die digitale Datenanalyse erbrachte eine Übereinstimmung zwischen der 52°C-Isotherme und der induzierten Koagulationsnekrose von >85% (SD 10%). Die visuell-manuelle Befundung ergab eine Übereinstimmung von >89% zwischen thermometrischem Bild und Perfusionsbild. Der Interventionsablauf wurde nicht behindert, der Patient verblieb von Anfang bis Ende der Therapie im Magneten. Schlussfolgerung: Die neue PRF-basierte MR-Sequenz zum Temperatur-Monitoring liefert qualitativ und quantitativ exakte Daten und ist sehr robust gegenüber Atem- und Pulsationsartefakten. Sie zeichnet sich durch eine außerordentlich gute Korrelation mit der therapieinduzierten Gewebenekrose aus. Sie ist das erste echte Online-Instrument der bildgeführten Therapieüberwachung für die invasive Thermoablation, eine therapiesynchrone Bildgebung von entsprechender Qualität ist derzeit nur bei Nutzung von Laserlicht als Energiequelle möglich.
Korrespondierender Autor: Rosenberg C
Uniklinik Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Ferdinand-Sauerbruchstr., 17457 Greifswald
E-Mail: christian.rosenberg@uni-greifswald.de
Thermometrie - Thermoablation - Laser