Rofo 2010; 182 - VO402_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252860

Vergleich der Ganzkörper-MRT inkl. DWI und 11C-Cholin PET/CT bei Patienten mit Rezidiv eines Prostatakarzinoms

E Matthias 1, K Epple 1, E Rummeny 1, BJ Krause 2, K Holzapfel 1, H Kübler 3, M Schwaiger 2, AJ Beer 2
  • 1Klinikum rechts der Isar, Institut für Röntgendiagnostik, München
  • 2Klinik für Nuklearmedizin, Institut für Röntgendiagnostik, München
  • 3Klinik für Urologie, Institut für Röntgendiagnostik, München

Ziele: Evaluation des diagnostischen Wertes der Ganzkörper-MRT inkl. diffusionsgewichteter Sequenz im Vergleich zu 11C-Cholin PET/CT. Methode: 29 Patienten wurden mittels Ganzkörper-MRT (ax T1 und T2 stir) und axialen diffusionsgewichteten Sequenzen (DWI, b-Werte 50 und 600s/mm2) sowie 11C-Cholin-PET/CT untersucht. Zum Vergleich der diagnostischen Genauigkeit wurde ROC-Kurven errechnet. Zusätzlich wurden für alle Lymphknoten, Knochenmetastasen und repräsentativem normalen Knochen ADC- sowie SUV-Werte bestimmt, die anschließend mittels linearer Regressionsanalyse verglichen wurden. Alle klinischen Informationen sowie Konsensus aus PET/CT und MRT wurden als Referenzstandard benutzt. Ergebnis: Insgesamt 95 Läsionen wurden als maligne eingestuft. 15 Patienten zeigten ein Lokalrezidiv, zusätzlich wurden 45 Lymphknoten-, 35 Knochen- und 5 Lungenmetastasen detektiert. Sensitivität, Spezifität und diagnostische Genauigkeit für das PET/CT waren 94,3%,76.3% und 93.1%, für das Ganzkörper-MRT 77.9%,94.1% und 81.0%. Die AUC war signifikant höher für PET/CT als für MRT (0.865 und 0.802). Während 12/15 Lokalrezidive nur im PET/CT detektiert werden konnten, wurden 6 Knochenmetastasen nur vom MRT nachgewiesen.

Es zeigte sich ein hochsignifikanter Unterschied (p<0.01) für die mittleren ADC- und SUV-Werte für benigne und maligne retroperitoneale/plevine Lymphknoten, wobei eine mäßige inverse Korrelation zwischen beiden Variablen (r=0.54,p<0.0001) gefunden werden konnte. Der SUV von Knochenmetastasen war signifikant höher als in normalen Knochen, wohingegen der ADC nur einen Trend zu höheren Werten in Metastasen verglichen mit normalem Knochen zeigte. Schlussfolgerung: Das Ganzkörper-MRT inkl. DWI ist eine vielversprechende Methode für die Beurteilung von Läsionen in Patienten mit Rezidiv eines Prostatakarzinoms. Unsere ersten Daten lassen vermuten, dass das MRT dem 11C-Choline PET/CT bzgl. der Detektion eines Lokalrezidivs unterlegen ist, dass es aber eine zusätzlichen Wert bei Lymphknoten und Knochenmetastasen haben kann.

Korrespondierender Autor: Matthias E

Klinikum rechts der Isar, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaningerstr. 22, 81675 München

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