Rofo 2010; 182 - VO315_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252794

Hochfrequenzultraschall gesteuerte Denudierung der A. iliaca der Ratte: ein neues Tiermodell zur Induktion und zum in vivo Monitoring der Intimahyperplasie in einem peripheren Gefäß

J Trentmann 1, C Heneweer 1, N Budach 1, N Brüske 1, PJ Schäfer 1, N Charalambous 1, TH Hümme 1, T Jahnke 1, M Heller 1
  • 1UKSH, Campus Kiel, Diagnostische Radiologie, Kiel

Ziele: Etablierung eines alternativen Tiermodells, welches die gezielte Denudierung eines peripheren Gefäßabschnittes und die in vivo Verlaufskontrolle der Intimahyperplasie mittels Kleintierultraschall zulässt. Methode: In 7männlichen Wistar Ratten (250–300g) wurde ein 2F Fogarty Katheter (Johnson&Johnson) via linker A. carotis in die Aorta abdominalis vorgebracht und anschließend ultraschallgesteuert (Vevo 770, Visualsonics, Toronto) in die rechte A. iliaca gelenkt. Die Balloninflation wurde unter Sicht durchgeführt, bis eine Dissektion des Gefäßabschnittes dokumentiert werden konnte. An Tag 14 erfolgte die in vivo Messung der Intima-Media-Dicke (IMD) mittels Hochfrequenzultraschall. Die nicht behandelte Gegenseite fungierte als Kontrolle. Mittels T-Test wurde auf signifikante Unterschiede geprüft. Ergebnis: Die sonographisch gesteuerte Denudierung der A. iliaca ist problemlos durchzuführen. Der Gefäßabschnitt ist einer sonographischen Verlaufskontrolle leicht zugänglich. Die sonographisch ermittelte Zunahme der IMD entsprach nach14 Tagen 0,054mm (Stabw 0,01mm) und war im Vergleich zur Kontrolle hochsignifikant (-0,0049, Stabw 0,0069mm), p<0,0001. Schlussfolgerung: Mit dem hier vorgestellten neuen Denudierungsmodell ist die gezielte Induktion und das in vivo Monitoring der Intimahyperlasie in einem peripheren Gefäßabschnitt möglich. Aufgrund der Entfernung zum OP-Gebiet kann auf eine Sham-Gruppe verzichtet werden und die Anzahl der Versuchstiere deutlich gesenkt werden. Weiterhin können frühe pathologische Veränderungen differenziert von postoperativen Veränderungen untersucht werden, was insbesondere im Hinblick auf die in vivo Bildgebung zu frühen Zeitpunkten nach OP einen Vorteil zum Standardverfahren darstellt. Darüberhinaus entspricht die anatomische Region derjenigen, die für pAVK-Modelle geeigneter zu sein scheint als die A. carotis.

Korrespondierender Autor: Trentmann J

UKSH, Campus Kiel, Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Str. 3, 24105 Kiel

E-Mail: j.trentmann@rad.uni-kiel.de