Rofo 2010; 182 - VO315_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252793

Berechnung einer Intensitätskonstante aus den Ultraschall-Rohdaten zur quantitativen Charakterisierung des Blutflusses

V Klingmüller 1, E Müller-Stüler 1, B Keil 1, JT Heverhagen 1
  • 1Marburg

Ziele: Neben einer morphologischen Darstellung erwartet man von modernen Bildgebungsmethoden auch Informationen zur Funktion, wie z.B. die Durchblutung. Kann man aus den Ultraschall-Rohdaten einen Charakterisierungsparameter berechnen, der quantitative Aussagen über den Blutfluss zulässt? Methode: Ein speziell für das Forschungsvorhaben erstelltes Flussmodells erzeugt physiologische und pathophysiologische Flussprofile. Bruttofluss und Flussprofil sind frei einstellbar. Die Messstrecke hat einen Innendurchmesser von 0,2mm, 0,4mm oder 1,02mm. Direkt hinter dem Beam-Former werden die RF-Rohdaten abgeleitet. Hierzu wird das Ultrasound Research Interface (URI) des Siemens Acuson Antares verwendet. Die nachfolgende Datenanalyse erfolgt ausschließlich in der Frequenzdomäne und wird in der Softwareentwicklungsumgebung MatLab programmiert. Das aus den Messungen erhaltene Dopplerspekturm wurde sowohl über den Frequenzbereich als auch über die Zeit integriert, wodurch die durchschnittliche Gesamtintensität pro Sekunde berechnet werden konnte. Die so berechnete Gesamtintensität wurde anschließend in Abhängigkeit des Hämatokritwertes und des Flusses gesetzt, wodurch sich die Fluss-Intensitätskonstante bestimmen lies. Ergebnis: Anhand der durchgeführten Versuche konnte gezeigt werden, dass sich in Abhängigkeit des Hämatokritwertes eine Fluss-Intensitätskonstante bestimmen lässt, wodurch sich der Blutfluss abschätzen lässt. Die dadurch ermittelten Daten zeichnen sich durch eine besondere Erwartungstreue und eine geringe Varianz aus. Schlussfolgerung: Durch die oben entwickelten Algorithmen und Methoden ist es gelungen verlässliche quantitative Aussagen zu treffen. Bei der klinischen Routine ermöglicht dies genauere Informationen über die Durchblutung als die herkömmliche Methode.

Korrespondierender Autor: Klingmüller V

Baldingerstraße, 35033 Marburg

E-Mail: klingmue@med.uni-marburg.de