Rofo 2010; 182 - VO303_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252729

Vergleich zwischen MR-AP und MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel hinsichtlich Nutzen und Effektivität bei der Detektion und Beurteilung des HCC

J Rennert 1, T Herold 2, EM Jung 1, AG Schreyer 1, M Bachthaler 3, R Müller-Wille 1, S Feuerbach 1, N Zorger 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Helios Klinikum, Institut für Röntgendiagnostik, Berlin Buch
  • 3Universitätsklinikum Würzburg, Neuroradiologie, Würzburg

Ziele: Nutzen und Effektivität der MR-AP bei der Detektion und Beurteilung des hepatozellulären Karzinoms im Vergleich mit der MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel. Methode: 20 Patienten (18m, 2w, Alter 51 bis 76 Jahre) mit Verdacht auf HCC bei Leberzirrhose (12 äthyltoxisch, 4 Hepatitis, 4 kryptogen) wurden in die Studie eingeschlossen. Die histologische Sicherung eines HCC erfolgte bei 15/20 Patienten. Bei 15/20 Patienten zeigte sich eine Erhöhung des Tumormarkes AFP (Mittel: 456,34ng/ml). Bei allen Patienten wurde innerhalb eines Zeitraumes von 4 Wochen eine MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel sowie eine MR-Arterioportographie (MR-AP) mit paramagnetischem Kontrastmittel an einem 1,5 T Scanner (Sonata, Siemens, Erlangen) durchgeführt. Über einen selektiv in die AMS eingebrachten Katheter wurden 10ml Kontrastmittel Magnevist als Bolus injiziert. Von zwei unabhängigen Radiologen wurden die Anzahl, Größe und Lokalisation der detektierten Herde sowohl in der MRT, als auch in der MR-AP ausgewertet. Zusätzlich wurde die diagnostische Qualität beider Verfahren anhand einer 4-Punkte-Skala bestimmt (1: exzellent – 4: nicht auswertbar). Unterschiede wurde durch einen t-Test auf Signifikanz geprüft und die Untersuchervariabilität wurde errechnet. Ergebnis: Bei allen 20 Patienten (100%) war die MR-AP durchführbar. Die Bildqualität beider Verfahren wurde in allen Fällen mit 1–2 bewertet. Mit der MR-AP konnten im Vergleich zur MRT signifikant (103 gegenüber 61 Herde, p<0.0021) mehr Herde detektiert werden. Dabei ließen sich insbesondere mehr kleine Herde, <20mm Durchmesser abgrenzen. Die Untersuchervariabilität (kappa) betrug 0.885 für die MRT und 0.903 für die MR-AP. Schlussfolgerung: Mit der MR-AP können signifikant mehr HCC- suspekte Herdläsionen im Vergleich zur MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel detektiert werden. Dabei kann eine potentielle Änderung des Therapieschemas die Folge sein.

Korrespondierender Autor: Rennert J

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

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