Transjugulärer Portosystemischer Stent Shunt (TIPS) mit e-PTFE-beschichteten Stentgrafts bei therapierefraktärem Aszites oder rezidivierenden Ösophagusvarizenblutungen

B Pitton; J Schneider; T Achenbach; M Schuchmann; G Otto; C Düber

doi:10.1055/s-0030-1252661

RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, Table of Contents

Transjugulärer Portosystemischer Stent Shunt (TIPS) mit e-PTFE-beschichteten Stentgrafts bei therapierefraktärem Aszites oder rezidivierenden Ösophagusvarizenblutungen

B Pitton ¹, J Schneider ¹, T Achenbach ¹, M Schuchmann ², G Otto ³, C Düber ¹

¹Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
²I. Medizinische Klinik
³Transplantationschirurgie

Abstract

Ziele: Evaluation der technischen und klinischen Behandlungsergebnisse nach TIPS. Methode: Von Juli 2002 bis Juli 2009 wurde bei 127 Patienten (74m, 53w, Alter 56.6±13.3 Jahre [Spanne 24–85]) mit therapierefraktärem Aszites (n=100) oder wiederholter Ösophagusvarizenblutung (n=27) ein TIPS mit Viatorr Stentgrafts angelegt. Die Grunderkrankungen der Leberzirrhose waren Alkoholismus (n=72), Hepatitis C (n=18), Budd-Chiari-Syndrom (n=13), Hepatitis B (n=11) und andere (n=13). 18/127 (14.2%) Patienten wurden in der Notfallsituation behandelt. Das klinische Stadium der Patienten war Child-Pugh A (n=5), B (n=85) und C (n=37). Der portosytemische Druckgradient (PSG) wurde vor und nach TIPS-Anlage gemessen. Das Follow-up beinhaltete klinische Visiten, Laborparameter, Duplexsonographie und CT bzw. MRI. Ergebnis: Alle TIPS-Prozeduren waren technisch erfolgreich. Der PSG wurde von 23.1±5.7mmHg auf 6,9±3,7mm Hg gesenkt, die mittlere PSG-Reduktion betrug 12.4±5,1mmHg. Die periinterventionelle Mortalität betrug 1/127 (0,8%) und war durch eine abdominelle Blutung bedingt. Die 30-Tage Mortalität betrug 3/100 (3%) bei therapierefraktärem Aszites und 6/27 (22.2%) bei Ösophagusvarizenblutungen. Das Follow up beträgt 23.1±15.7 Monate (0–69). Bei 36/127 (28.3%) Patienten erfolgten Sekundäreingriffe: Embolisationen von Ösophagusvarizen wegen persistierender Blutungen (n=3), Dilatationen und Rekanalisationen von Stenosen und Okklusionen des TIPS Traktes (n=21, 16,5%), Reduktion der TIPS-Diameter wegen Enzephalopathie oder verschlechterter Leberfunktion (n=9, 7,1%). 3 TIPS-Verschlüsse blieben bei fehlender klinischer Symptomatik unbehandelt. Schlussfolgerung: TIPS mit e-PTFE-beschichteten Stentgrafts ist eine sichere und effektive Methode zur Senkung des Portosystemischen Druckgradienten und seiner klinischen Symptome. Die prozedurale Mortalität ist relativ gering und die sekundäre Reinterventionsrate ist akzeptabel. Ein regelmäßiges Follow-up ist sinnvoll, um Shuntfehlfunktionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Korrespondierender Autor: Pitton B

Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz

E-Mail: pitton@radiologie.klinik.uni-mainz.de

TIPS - Viatorr-Stentgraft - Follow-up