Rofo 2010; 182 - VO220_7
DOI: 10.1055/s-0030-1252658

Dosismessungen bei computertomographischen Perfusionsmessungen des Gehirns an einem Dual Energy CT

A Ringelstein 1, D Fahrendorf 1, U Lechel 2, J Altenbernd 1, ER Gizewski 1
  • 1Universitätsklnikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Bundesamt für Strahlenschutz, Abteilung für Medizinische Strahlenhygiene und Dosimetrie, Neuherberg

Ziele: Simulierung der Strahlenexposition von Perfusionsmessungen des Gehirns mit einem Dual Energy Computertomographen (DECT). Methode: Es wurden verschiedene Messprotokolle mit variierenden Röhrenspannungen (KV) bei konstanter Röhrenstromstärke (mAS) und konstanten Parametern für Scanlänge (28,8mm), Scandauer (40s), Schichtdicke (24×1,2mm) und Anzahl der Scans (40) für computertomographische Perfusionsmessungen an einem Dual Energy Somatom Definition CT simuliert. Die effektive Dosis wurde für unterschiedliche Organsysteme mithilfe von Lithiumfluorid Thermolumineszens-Dosimetern (LiF-TLD) an einem Alderson-Rando-Phantom ermittelt. Es erfolgte ein Vergleich mit den Werten, die mit dem Simulationsprogramm CT-Expo V1.6 D ermittelt werden konnten. Ergebnis: Bei einer konstanten effektiven Röhrenstromstärke von 270mAS zeigten die LiF-TLD Messungen effektive Dosen von 3,8 mSV bei 80 KV, 8,6 mSV bei 100 KV, 14,1 mSV bei 120 KV und 22,2 mSV bei 140 KV. Diese Werte stimmen mit den durch das Simulationsprogramm CT-Expo V1.6 D ermittelten effektiven Dosen überein. Die Organdosen variierten zwischen 97 und 556 mGy (Gehirn), 10,7 und 80,9 mGy (Augenlinse), 9,6 und 46 mGy (Knochenmark), 1,2 und 6,7 mGy (Schilddrüse) und 4,1 bis 22,3 mGy (Haut). Die maximale Hautdosis in der bestrahlten Schicht kann in Abhängigkeit von der verwendeten Röhrenspannung, Werte zwischen 355 mGy (80 KV) und 1855 (140 KV) mGy erreichen. Schlussfolgerung: Die Strahlenexposition im Rahmen von CT Perfusionsmessung des Gehirns kann bei konstanten Parametern für Stromstärke, Scanlänge, Scandauer, Schichtdicke und Anzahl der Scans in Abhängigkeit von der Röhrenspannung enorm variieren. Ja nach Röhrenspannung können lokale Organdosen von bis zu 556 mGy (Gehirn) gemessen werden. Auch wenn Dosen, die einen direkten Strahlenschaden verursachen, nicht erreicht werden, sollte, neben einer exakten klinisch-radiologischen Begrenzung des Scanbereichs und der Anzahl der Scans, die von den Herstellern voreingestellten Röhrenspannung reduziert werden.

Korrespondierender Autor: Ringelstein A

Universitätsklnikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45147 Essen

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