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DOI: 10.1055/s-0030-1252562
Quantitative Bestimmung der viszeralen Adipositas bei extrem übergewichtigen Patienten mittels ‘wide-bore' MRT: Korrelation zur gastro-ösophagealen Refluxerkrankung
Ziele: Im Rahmen dieser prospektiven Studie sollte viszerales (VAT) und subkutanes (SCAT) Fettgewebes bei extrem übergewichtigen Patienten vor einer bariatrischen Operation mittels ‘wide-bore' MRT quantifiziert und dessen Korrelation zu Parametern der gastro-ösophagealen Refluxerkrankung (GERD) untersucht werden. Methode: 56 extrem übergewichtige Patienten wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen; VAT und SCAT mittels ‘wide-bore' MRT quantifiziert und anthropometrische Maße wie der Taillen-Hüft-Quotient (WHR) bestimmt. GERD-assoziierte Symptome wurden mittels standardisierter Fragebögen evaluiert und mittels Gastroduodenoskopie sowie die manometrische Bestimmug des Ruhedruckes des unteren Ösophagussphinkters (LESP) objektiviert. Ergebnis: Die Studienpopulation (15Männer, 41 Frauen) hatte einen BMI zwischen 35.2kg/m2 und 76.2kg/m2. WHR und VAT waren signifikant größer (p<0.0001; p=0.0021) bei Männern (1.05±0.05; 8.89±2.33l) verglichen mit Frauen (0.86±0.07; 6.04±1.28l), weiterhin bestand eine signifikante Korrelation zwischen BMI und Hüftumfang (rs=0.70, p=0.001); der Bauchumfang korrelierte nur bei Männern signifikant (rs=0.81, p=0.015), zeigte bei Frauen (rs=0.46, p=0.072) jedoch eine positive Tendenz; der WHR zeigte für beide Geschlechter jedoch keine Korrelation zum BMI. Weiterhin war eine signifikante Korrelation zwischen LESP, GERD-assoziierten Symptomen und endoskopischen Befunden weder für anthropometrische Maße noch für VAT und SCAT nachweisbar. Schlussfolgerung: Männer besitzen auch bei extremem Übergewicht einen signifikant größeren viszeralen Fettanteil sowie einen größeren WHR als Frauen, jedoch korreliert der WHR nicht mit dem BMI, so dass eine phänotypische „Birnen- und Apfelkörperform“ auch bei extremem Übergewicht zu existieren scheint. Ein signifikanter Einfluss der untersuchten Adipositas-Maße konnte jedoch auf die GERD-assoziierten Parameter nicht nachgewiesen werden.
Korrespondierender Autor: Springer F
Universitätsklinik Tübingen, Department für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str.3, 72076 Tübingen
E-Mail: fabian.springer@med.uni-tuebingen.de
MRT - Gastro-ösophagealer Reflux - Viszerale Adipositas