Rofo 2010; 182 - VO102_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252521

MRT-Diagnostik von Cholesteatomen bei 3 Tesla

K Kirsch 1, HP Burmeister 1, PA Baltzer 1, M Pantel 2, P Schmidt 1, O Guntinas-Lichius 2, HJ Mentzel 1, WA Kaiser 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluation der MRT-Diagnostik von Cholesteatomen bei 3 Tesla. Methode: In die Studie wurden 38 Patienten eingeschlossen (männlich: weiblich 24:14, durchschnittliches Alter 50,5 Jahre, Spannweite 18–71 Jahre). Bei 19 bestand der Verdacht auf ein erworbenes Cholesteatom, bei den verbleibenden 19 wurde eine präoperative Bildgebung vor Second-Look-Operation durchgeführt. Beide Gruppen erhielten eine Kernspintomographie mit einem 3T-Scanner (Magnetom Trio, SIEMENS, Erlangen) unter Verwendung einer 12 Kanal Kopfspule. Folgende Sequenzen wurden akquiriert: EPI DWI (axial, b-Wert: 800s/mm2, Voxelgröße 1,3mm isotrop, Matrix: 192×192), T1 GRE (axial, Voxelgröße 0,6mm isotrop, TR 20ms, TE 2,46ms, Matrix: 384×384) vor und nach der i.v. Applikation von Gadolinium-DTPA (0,2 mmol/kgKG). Die ADC-Werte wurden per ROI-Analyse der im Trace-Image hyperintensen Areale bestimmt. Die radiologische Diagnose wurde mit den OP-Berichten sowie dem histopathologischen Befund korreliert. Ergebnis: Erworbene Cholesteatome konnten in 11 von 12 Fällen korrekt identifiziert und in 6 von 7 Fällen korrekt ausgeschlossen werden. Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Vorhersagewert lagen bei 91,7%, 85,7%, 91,7% sowie 85,7%. In der Gruppe der Patienten mit Sekond-Look-Operation konnte ein residuelles Cholesteatom bzw. ein Rezidivcholesteatom in 6 von 7 Fällen korrekt diagnostiziert und in 9 von 12 Fällen korrekt ausgeschlossen werden. In dieser Gruppe lagen Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Vorhersagewert bei 87,5%, 81,8%, 77,8% und 90,0%. Das kleinste mithilfe der MRT gefundene Cholesteatom war im Durchmesser 2mm groß. Schlussfolgerung: Aufgrund der höheren räumlichen Auflösung und der besseren Abgrenzung gegenüber benachbarten anatomischen Strukturen ermöglicht die 3T-MRT die exakte Beschreibung der Konfiguration bei Detektion kleinster Cholesteatome.

Korrespondierender Autor: Kirsch K

Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Erlanger Alle 101, 07740 Jena

E-Mail: Konrad.Kirsch@uni-jena.de