Rofo 2010; 182 - RK315_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252328

Drei Felder für die Bildgebung: Biologische und physikalische Effekte bei MR-Untersuchungen

H Kugel 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Magnetresonanztechniken gelten als grundsätzlich unschädliche radiologische Untersuchungsmethode. Die verwendeten elektromagnetischen Felder zeigen keine Wechselwirkungen mit dem Körpergewebe, die zu einer bleibenden Beeinflussung führen. Kurz- oder langfristige Schädigungen durch eine korrekt durchgeführte MR-Untersuchung sind praktisch ausgeschlossen.

Der Einsatz der MR-Bildgebung ist aber nicht völlig frei von Gefahren im Sinne einer Unfallgefahr. Bei Unachtsamkeit oder falscher Anwendung können erhebliche Schäden sowohl bei Patienten und bedienendem Personal als auch an den Geräten verursacht werden. Um diesen Gefahren zu begegnen, ist die Kenntnis der möglichen Gefahren unbedingt erforderlich. Das starke statische Magnetfeld, das Hochfrequenzfeld zur Spinanregung und die Gradientenfelder haben unterschiedliche physikalische Wechselwirkungen und besitzen daher unterschiedliche Gefahrenmomente. Sie müssen dem Betreiber und Nutzer eines MR-Gerätes bekannt sein, um die notwendigen Maßnahmen und Verfahrensweisen zum Schutz von Personal und Patienten und des Gerätes durchführen zu können.

Lernziele:

Informationen über die Gefahrenmomente

  • des statischen Feldes (Wechselwirkungen mit Zellen und Gewebe, Wechselwirkungen mit ferromagnetischen Objekten, Kraft und Drehmoment, Anforderungen an Implantate und Geräte)

  • des Hochfrequenzfeldes (Wechselwirkung mit Gewebe: Erwärmung (SAR), Wechselwirkung mit Metallen und leitenden Objekten: Erwärmung, Induktion, Funkenerzeugung, Verbrennung bei Leiterschleifen mit Hautkontakt, Gefahren durch Kabel und Leiter, Anforderungen an Implantate und Geräte)

  • des Gradientenfeldes (Induktion von niederfrequenten Strömen in Nerven, periphere und kardiale Stimulation, Lärmerzeugung)

  • beim Kühlungsverlust/Quench und beim Umgang mit Kältemitteln

Korrespondierender Autor: Kugel H

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149 Münster

E-Mail: kugel@uni-muenster.de