Rofo 2010; 182 - RK311_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252317

Milz und Lymphknoten

HP Weskott 1
  • 1Klinikum Siloah, Medizinische Klinik III – Hämatologie/Onkologie, Hannover

Die kontrastverstärkte Sonographie der Milz weist im Vergleich zur CT ein gleichartiges Enhancementmuster in der Anflutungsphase auf. Es folgt einlang andauerndes, homogenes Parenchymenhancement. Gleichartig verhalten sich –im Unterschied zu Lymphknoten, Nebennieren- oder Pankreasschwanzläsionen- Nebenmilzen. Bei einer funktionellen Asplenie kommt es nur zu einem kurzen Enhancement. Inzidentalome der Milz sind meist benigne, bei vorzeitig verstärktem Enhancement liegt meist ein Splenom vor. Maligne Läsionen waschen das Kontrastmittel frühzeitig aus. Infarkte und posttraumatische Lazerationen sind mit ihren Perfusionsdefekten zuverlässig darstellbar, ebenso die aktive Blutung in den perisplenalen Raum. Vor allem im follow up von traumatischen Milzläsionen ist die CEUS hilfreich.

In der Diagnostik von entzündlichen und NHL transformierten Lymphknoten kann eine harmonische Gefäßarchitektur dargestellt werden. Je nach intranodulärem Druck erreicht das Enhancement die Kapsel unterschiedlich rasch. Verschiedene lokale Gefäßdichten bzw. Nekroseherde lassen sich bei größeren Lymphknotenmetastasen darstellen. Der Vitalitätsnachweis gerade bei bulky Tumoren sowie unter/nach Therapie von malignen Lymphknoten hilft bei diagnostischen Punktionen sowie als Erfolgskontrolle unter Therapie. Nach Lymphadenektomie mit Zellausschwemmung in das paranodale Fettgewebe kann die CEUS postoperativ die beginnende Neoangiogenese bei diffuser Fettgewebsinfiltration vor allem bei aggressiven Tumoren (z.B. maligne Melanome) nachweisen.

Lernziele:

Indikationen für die kontrastverstärkte Sonographie bei Milzerkrankungen- hier vor allem bei Infarkten, nach Trauma (einschließlich Nachweis der aktiven Blutung), funktioneller Asplenie sowie Einschätzung fokaler Milzherde. Bei Lymphknotenerkrankungen werden Perfusionanachweis und Perfusionmuster zur Beurteilung herangezogen.

Korrespondierender Autor: Weskott HP

Klinikum Siloah, Medizinische Klinik III – Hämatologie/Onkologie, Roesebeckstraße 15, 30449 Hannover

E-Mail: hans-peter.weskott@krh.eu