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DOI: 10.1055/s-0030-1252313
Osteochondrosis dissecans/Osteochondrale Läsion (OCL)
Die Osteochondrosis dissecans (OD) ist eine lokalisierte aseptische Knochennekrose des subchondralen Knochens, die in der Folge zu einem Knorpelschaden führt. In der weiteren Entwicklung besteht die Gefahr der Ausbildung eines freien osteochondralen Gelenkkörpers. Das typische Erkrankungsalter ist die 2.-3. Lebensdekade. Die Ätiologie ist nicht vollständig geklärt. Rezidivierende Mikrotraumen gelten als Hauptursache; Stoffwechselstörungen, Fehlbelastungen und genetische Einflüsse sollen zusätzliche Bedeutung haben. Die OD tritt mit am häufigsten im lateralen Anteil des medialen Femurcondylus, am Capitulum humeri und an der Talusrolle auf.
Die konventionelle Bildgebung ist für die frühen Stadien der Erkrankung wenig sensitiv. Die MRT ist das bildgebende Verfahren der Wahl für Diagnose und Therapieplanung. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Differenzierung zwischen stabiler und instabiler OD. Neben der direkten Knorpeldarstellung sind indirekte Hinweise auf Instabilität eine Zystenbildung, Flüssigkeitsnachweis in der Übergangszone zwischen Dissekat und gesundem Knochen sowie fehlende Kontrastmittelaufnahme in der Übergangszone.
Die diagnostische Sicherheit kann durch direkte Arthro-MRT oder Arthro-CT erhöht werden. Diese Verfahren kommen insbesondere bei der Beurteilung traumatischer osteochondraler Läsionen (OCL) zum Einsatz.
Die Therapie osteochondraler Läsionen ist einem rasanten Wandel unterzogen. Neben reparativen Verfahren (Anbohrung, Mikrofrakturierung) kommen zunehmend auch rekonstruktive Verfahren wie Mosaikplastik oder Chondrozytenimplantation zum Einsatz. Die Kenntnis solcher Therapieansätze ist für die bildgebende Verlaufsbeurteilung unerlässlich.
Lernziele:
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Stadien der Osteochondrosis dissecans
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Wertigkeit der unterschiedlichen bildgebenden Verfahren
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Bedeutung neuer Therapieansätze bei OCL für die Bildgebung
Korrespondierender Autor: Rosenthal H
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Radiologie, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
E-Mail: rosenthal.herbert@mh-hannover.de