Rofo 2010; 182 - RK305_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252299

Granulomatöse Erkrankungen der Lunge: DD zu Berufserkrankungen – Röntgen und HRCT

HG Hieckel 1
  • 1Berlin

Granulomatöse Erkrankungen der Lungen stellen eine ätiologisch stark heterogene Gruppe dar. Neben Granulombildungen bekannter Ursache wie anorganische und organische Stäube (z.B. Silikose, Berylliose, exogen allergische Alveolitis) finden sich solche unbekannter Ursachen (z.B. Sarkoidose, Histiozytosis X, granulomatöse Vasculitiden).

Die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Silikose und deren Komplikationen (Silikotuberkulose; Bronchialkarzinom) als Berufserkrankungen werden im Röntgen-Thorax und HRCT als Grundmuster mit Bezug auf die Radiomorphologie und HRCT-Anatomie (axiales, peripheres Bindegewebskompartiment, Sekundärlobulus) dargestellt. Mit Bezug auf die radiologische Granulomgrößen der Silikose (feinnodulär, mikronodulär, makronodulär) werden jeweils die wichtigsten Differenzialdiagnosen granulomatöser Erkrankungen gelistet (Sarkoidose, Berylliose, Siderose, EAA, Miliartuberkulose, Histiozytosis X, Mb. Wegener) in den Gegenüberstellungen Thoraxübersicht versus HRCT abgehandelt. Die Lokalisationen der Granulome in und um den Sekundärlobulus mit Bezug zu den Bindegewebskompartimenten (zentrilobulär, intralobulär, interlobulär, peribronchovasculär, perilymphatisch) und ihre Verteilung in der Lunge (Ober-, Mittel-, Unterfeld, Lungenmantel, anterior, posterior) sind differenzialdiagnostische Kriterien.

Die Thoraxübersicht bleibt die Basisuntersuchung. Das sensitive HRCT ermöglicht differenzialdiagnostische Eingrenzungen.

Lernziele:

Befundmuster granulomatöser Lungenerkrankungen – differenzialdiagnostisch Kriterien im HRCT – Bedeutung berufsanamnestischer und klinischer Daten für die Befundinterpretation – Einsatz der HRCT nach Standardprotokoll und low-dose-Technik.

Korrespondierender Autor: Hieckel HG

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E-Mail: hans-guenter.hieckel@elk-berlin.de