Rofo 2010; 182 - RK209_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252255

Die Rolle der Schnittbildgebung aus der Sicht der Kardiologie

S Achenbach 1, M Schmid 2, D Ropers 2
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 2, Erlangen
  • 2Universitätsklinikum Erlangen

Zur kardialen Diagnostik werden vorweiegend die Echokardiographie (Beurteilung von Morphologie und Funktion des Herzens) sowie die Koronarangiographie zur Darstellung der Herzkranzgefäße eingesetzt.

In den letzten Jahren haben die modernen Schnittbildverfahren – Kernspintomographie und Computertomographie – zunehmend Einzug in die klinische Diagnostik von herzerkrankungen gehalten.

Die Kernspintomographie wird vorwiegend zur exakten Analyse der Funktion des linken und rechten Ventrikels, zur Beurteilung der Morphologie bei angeborenen Herzfehlern und in letzter Zeit zunehmend auch zur Diagnostik der Koronaren Herzerkrankung eingesetzt. Zum einen kann die Untersuchung der Myokardperfusion dazu beitragen, Patienten mit koronarer Herzerkrankung zu identifizieren. Zum anderen können über das „Late Enhancement“ Narben nach abgelaufenenm Herzinfarkt sichtbar gemacht werden, was bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung hilft, Therapieentscheidungem zu treffen. Zum Beispiel ist es nicht angebracht, ein verschlossenes Herzkranzgefäß wieder per Katheter zu eröffnen oder durch eine Bypassoperation zu versorgen, wenn das abhängige Gebiet nur aus Narbe besteht und demzufolge vn der wiederhergestellten Durchblutung nicht profitiert.

Bei der Computertomographie steht ganz die direkte Darstellung der Herzkranzgefäße (Koronararterien) im Vordergrund. Sie kann bei geeigneten Patienten ingesetzt werden, um Koronarstenosen auszuschließen und so eine invasive Herzkatheteruntersuchung zu vermeiden. Die Indikation sollte relativ streng gestellt werden und die Untersuchung muss mit Erfahrung durchgeführt und befundet werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.

Insgesamt können die modernen Schnittbildverfahren in der Kardiologie einen zunehmenden Einsatz verzeichnen und durch die Fortentwicklung der Technik werden sich die diagnostischen Indikationen in der Zukunft noch erweitern.

Lernziele:

Erlernen der klinischen Indikationen zur Durchführung von MRT und CT in der kardialen Diagnostik.

Korrespondierender Autor: Achenbach S

Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 2, Ulmenweg 18, 91054 Erlangen

E-Mail: Stephan.Achenbach@uk-erlangen.de