Die Milz übernimmt Aufgaben des lymphatischen Systems (Produktion von Lymphozyten,
Speicherung von Monozyten) und des hämatopoetischen Systems (Clearance überalteter
Erythrozyten). Während sekundäre vaskuläre Veränderungen (Milzinfarkt, Milzarterienaneurysma)
noch relativ häufig vorkommen, ist die Milz trotz ihrer komplexen Aufgaben im Vergleich
zu anderen Organen nur selten Ziel von Erkrankungen. Differenzialdiagnostisch werden
entzündlich/infektiöse Erkrankungen (akute und chronische Splenitis/Perisplenitis
bei bakteriellen und viralen Infektionen, Protozoen- und Metazoenbefall), Mitreaktion
bei Autoimmunerkrankungen (z.B. systemischer Lupus, rheumatoide Arthitis etc.), benigne
Läsionen (Zyste, Hämangiom, (Sinuswandzell-)Angiom, Lymphangiom, Lipom), primäre maligne
Tumoren verschiedener Zelllinien (B- und T-Zell Non-Hodgkin Lymphom, M. Hodgkin, Hämangiosarkom,
malignes fibröses Histiozytom) und sekundäre maligne Tumoren (Metastasen) sowie der
entzündliche Pseudotumor und die sklerosierende angiomatöse noduläre Transformation
(SANT) unterschieden.
Die bildgebenden Eigenschaften der meisten dieser Läsionen unterscheiden sich nicht
wesentlich von denen an anderer Lokalisation, sodass sich die bildmorphologischen
Kriterien von US, CT und MRT auf die entsprechenden Veränderungen an der Milz übertragen
lassen.
Lernziele:
Korrespondierender Autor: Helmberger T
Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und
Nuklearmedizin, Englschalkinger Str. 77, 81925 München
E-Mail: thomas.helmberger@klinikum-muenchen.de